
Russland wird sein Öl kaum los
n-tv
Russische Ölexporte sind - bislang - von den Sanktionen ausgenommen. Doch die Branche nimmt ein mögliches Embargo vorweg. Russische Produzenten werden ihr Öl teils gar nicht mehr oder nur mit hohen Preisnachlässen los.
Seit Anfang der Woche hatte Trafigura nach einem Käufer gesucht. Immer weiter senkte die Rohstoffhandelsfirma den Preis für ihre Ware, die doch extrem begehrt sein sollte auf dem Weltmarkt derzeit: 725.000 Fass Rohöl. Allerdings fand sich tagelang kein Abnehmer. Denn es handelte sich um Öl des russischen Produzenten Rosneft. Erst am Freitag ließ sich der Ölmulti Shell mit der Aussicht auf einen Preisnachlass von rund 20 Millionen Euro zu einem Zuschlag hinreißen.
Russlands Öl- und Gasexporte sind bislang ausdrücklich von allen westlichen Sanktionen ausgenommen. Russisches Gas fließt entsprechend weiterhin unbeeinträchtigt durch die Pipelines unter anderem durch die Ukraine nach Europa und findet dort nach wie vor Abnehmer. Auf dem Ölmarkt zeichnet sich dagegen ein ganz anderes Bild ab. Russische Ölproduzenten tun sich schwer, überhaupt Abnehmer zu finden. Berichten zufolge sollen sich zum ersten Mal überhaupt für angebotene Schiffsladungen Rohöl überhaupt keine Interessenten gemeldet haben.
Das mangelnde Interesse für das russische Öl ist in mehrerer Hinsicht erstaunlich. Zum einen ist der Preisunterschied zum Öl anderer Produzenten auf ein nie dagewesenes Niveau gestiegen. Am Freitag wurde russisches Öl der Sorte Urals mehr als 18 Dollar billiger angeboten als die Nordseesorte Brent. Die Preisexplosion auf dem globalen Ölmarkt schlägt bereits auf Konsumentenpreise in Europa, den USA und anderorts durch. Die Furcht vor höheren Benzin- und Heizölpreisen lässt westliche Politiker bislang vor einem Importverbot russischen Öls zurückschrecken. Doch kaum ein Unternehmen will derzeit den deutlich billigeren Rohstoff aus Russland importieren.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.