Russland und China zelebrieren den Schulterschluss
DW
Der Besuch des Kreml-Herrschers in Peking soll vor allem dem Gleichschritt in der Krise um die Ukraine dienen. Die Eröffnung der Olympischen Winterspiele ist da eher schmückendes Beiwerk.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat gegenüber seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping die Qualität der Beziehungen ihrer beiden Länder hervorgehoben. "Was unsere bilateralen Beziehungen betrifft, so entwickeln sie sich wirklich allmählich, im Geiste der Freundschaft und der strategischen Partnerschaft", sagte Putin bei seiner Ankunft in Peking. "Sie haben einen wirklich beispiellosen Charakter angenommen."
Er kenne Präsident Xi Jinping schon seit langem, hatte Chinas staatlicher Fernsehsender CCTV Putin zuvor bereits zitiert. "Als gute Freunde und Politiker, die viele gemeinsame Ansichten über die Lösung von Weltproblemen teilen, haben wir immer eine enge Kommunikation gepflegt."
Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua verbreitete zudem einen Gastbeitrag des russischen Präsidenten, in welchem dieser die gemeinsamen außenpolitischen Ziele Chinas und Russlands beschrieb. Er wandte sich auch gegen den von den USA angeführten diplomatischen Boykott der Olympischen Spiele: "Traurigerweise haben sich die Versuche einiger Länder, den Sport für ihre egoistischen Interessen zu politisieren, in letzter Zeit verstärkt." Putin und Xi wollen später gemeinsam an der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking teilnehmen.
Während des Besuch soll ein Paket von insgesamt 15 Vereinbarungen unterzeichnet werden. Auch eine russisch-chinesische Erklärung über internationale Beziehungen ist geplant.
China hatte sich im Streit Russlands mit den NATO-Staaten wegen der Ukraine zuletzt deutlicher auf die Seite Moskaus gestellt. In der vergangenen Woche bezeichnete China die Sicherheitsbedenken Russlands als "legitim". Sie sollten "ernst genommen und angegangen werden". Unter anderem verlangt Putin einen grundsätzlichen Verzicht auf eine weitere NATO-Osterweiterung. Dies lehnt das Militärbündnis ab.