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Russland und China rücken weiter zusammen
DW
Bei ihrem Treffen im chinesischen Tunxi zelebrieren Außenminister Wang Yi und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow ihre Freundschaft. Und die soll bei globalen Fragen noch besser und tiefer werden.
Erstmals seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine traf der russische Außenminister Sergej Lawrow in Tunxi in der südostchinesischen Provinz Anhui persönlich mit seinem Amtskollegen Wang Yi zusammen. Der hieß ihn als "alten Freund" willkommen. Beide Seiten hoben die Qualität der Beziehungen und den Wunsch nach einem Ausbau der Kooperation hervor. Nach Angaben der Regierung in Moskau verurteilt China die westlichen Sanktionen gegen Russland. Die Außenminister Russlands und Chinas bezeichneten die Strafmaßnahmen als illegal und kontraproduktiv, erklärte das russische Außenministerium.
Anlass der Begegnung sind zweitägige Gespräche über die Entwicklung in Afghanistan auf Einladung Chinas, an denen auch Vertreter der USA, der Nachbarstaaten und der seit August herrschenden Taliban-Regierung teilnehmen. China gibt seinem geostrategischen Partner Russland im Ukraine-Konflikt politisch Rückendeckung und weigert sich bis heute, die Invasion zu verurteilen. Vielmehr stellt Peking die USA und die Nato als Hauptschuldige der Krise dar.
In einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss ihrer Gespräche vereinbarten Lawrow und Wang Yi den Ausbau ihrer "strategischen Partnerschaft" in einer "schwierigen internationalen Situation", wie das Außenministerium in Moskau mitteilte. Zudem wollten sie sich außenpolitisch enger abstimmen und in internationalen Angelegenheiten mit einer gemeinsamen Position auftreten.
Die internationalen Beziehungen durchlebten heute starke Veränderungen, sagte Lawrow zu Wang Yi. "Wir werden uns gemeinsam mit Ihnen und anderen Gleichgesinnten auf eine multipolare, gerechte und demokratische Weltordnung zubewegen", zitierte ihn die russische Nachrichtenagentur Tass.
Das bereits zweite Gespräch der Minister in diesem Jahr "unterstreicht die Intensität und den vertrauten Charakter des bilateralen regelmäßigen Dialogs", sagte der russische Außenminister. "Wir haben die besten Beziehungen zu China in der ganzen Geschichte seit ihrem Bestehen", hatte Lawrow vor der Visite nach Angaben seines Ministeriums in einem Interview hervorgehoben. Zuletzt hatte der Außenminister auch immer wieder betont, dass Russland ungeachtet der Sanktionen des Westens wegen des Krieges in der Ukraine international nicht isoliert sei. Auch andere wichtige Partner wie die Türkei und Indien tragen die Sanktionen des Westens gegen Russland nicht mit.