Russland testet Hyperschall-Raketen
DW
Nach Angaben von Präsident Wladimir Putin wurden gleich mehrere hochmoderne Hyperschallwaffen erfolgreich getestet. Der Kreml-Chef spricht von einem wichtigem Schritt, die Sicherheit Russlands zu stärken.
Die Tests seien "erfolgreich und fehlerfrei" verlaufen, sagte Staatschef Wladimir Putin in einer Fernsehansprache. Für Russland sei dies "ein großes Ereignis und ein wichtiger Schritt zur Stärkung der russischen Sicherheit und zur Verbesserung seiner Verteidigungskapazitäten." Putin sieht sein Land vor allem durch die Präsenz der NATO an seinen Westgrenzen bedroht.
Vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen mit dem Westen hat die Führung in Moskau das eigene Waffenarsenal in den vergangenen Jahren deutlich aufgerüstet. Die Entwicklung der Hyperschall-Rakete Zirkon hatte Putin im Februar 2019 angekündigt. Damals sagte er, die Rakete mit einer Reichweite von 1000 Kilometern könne die neunfache Schallgeschwindigkeit erreichen. Erstmals getestet wurde die Rakete im Oktober 2020. Putin bezeichnete die russischen Hyperschallraketen als "unbesiegbar".
Es gab bereits mehrere Tests mit der Zirkon-Rakete, sowohl von der Fregatte "Admiral Gorschkow" aus wie auch unter Wasser vom U-Boot "Sewerodwinsk". Eine gleichzeitige Testung mehrerer Zirkon-Raketen hatte Russland bis jetzt aber nicht gemeldet.
Hyperschall-Raketen können mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen und sind im Flug manövrierfähig. Sie können ihre Flughöhe in der Atmosphäre verändern und bewegen sich damit auf unvorhersehbaren Flugbahnen. So sind sie für die herkömmliche Luftabwehr schwer auszumachen und kaum abzufangen, da ihr Ziel erst im allerletzten Moment bekannt wird.
Um die Entwicklung von Hyperschall-Raketen ist ein neues Wettrüsten zwischen den USA, Russland und China entbrannt. Ein chinesischer Raketentest aus dem Sommer hatte erst kürzlich wieder Schlagzeilen gemacht, als mehrere Zeitungen berichteten, dass der Flugkörper bei fünffacher Schallgeschwindigkeit selbst ein Projektil abgefeuert habe.