
Russland sperrt Seiten der Deutsche Welle
DW
Moskau behauptet, die Deutsche Welle und mehrere andere Medien würden Falschnachrichten verbreiten - und sperrt deren Internetseiten. Doch es gibt Wege, die Blockade zu umgehen.
Die Medien- und Telekommunikationsaufsicht Roskomnadsor sperrt mehrere Medien, darunter die Deutsche Welle und die BBC. Der Vorwurf: Die Unternehmen würden Falschinformationen verbreiten.
Betroffen sind laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax auch Voice of America, der Auslandssender der USA, sowie die in Lettland ansässige russisch- und englischsprachige Internetzeitung Meduza und der US-Radiosender RadioFreeEuropa/RadioLiberty.
Facebook und der Google Playstore sind anscheinend ebenfalls in Russland teilweise nicht zu erreichen. Das stellten die Nichtregierungsorganisation GlobalCheck und Journalisten der Nachrichtenagentur AFP in der Nacht zum Freitag fest.
DW-Intendant Peter Limbourg bestätigte die Blockade der Website von dw.com in allen Sendesprachen und widersprach den russischen Vorwürfen. "Wir sind ein unabhängiges internationales Medienhaus aus Deutschland. Wir sind kein Regierungssender!", betonte Limbourg in einem Brief an Nutzende des Auslandssenders der Bundesrepublik in Russland.
Nach der erzwungenen Schließung des DW-Büros in Moskau Anfang Februar sei die Situation für freien Journalismus in Russland jeden Tag schwieriger geworden, sagte der Intendant weiter.