
Russland schickt Eliteeinheit in die Ukraine – Fachleute rechnen mit neuer Offensive
Frankfurter Rundschau
Im Ukraine-Krieg gibt es kaum Verschiebungen der Front. Dennoch beschießen sich Russland und die Ukraine weiter heftig. Der News-Ticker.
+++ 17.00 Uhr: Nach Einschätzung des Thinktanks „Institute for the Study of War“ (ISW) könnte die Verzögerung über die Diskussion zu westlichen Panzerlieferungen dazu führen, dass Russland in der Ukraine erneut die Oberhand gewinnt. Das berichtet das US-Nachrichtenportal Newsweek. Demnach hätten die Entscheidungen westlicher Alliierter der Ukraine in den vergangenen elf Monaten immer wieder eine Rolle in der Entwicklung des Kriegs gespielt.
So unterteilen die Fachleute des Thinktanks den Krieg bislang in drei Phasen. Die erste, die mit dem russischen Angriff am 24. Februar begann, endete demnach am 3. Juli 2022, als der Widerstand durch ukrainischen Truppen auch dank westlicher Hilfe mehr und mehr Initiativen ergriff und erste Gebiete befreien konnte. Diese zweite Phase ging laut „ISW“ bis Mitte November, als die ukrainischen Streitkräfte etwa die Großstadt Cherson befreiten.
Dass in der dritten Phase, die danach anbrach, weniger Kriegsfortschritte zu beobachten gewesen seien, lag demnach auch am langen Zögern des Westens, das letztlich auch bedingt haben könnte, dass der ukrainische Widerstand ins Stocken geraten sei und Russland Zeit gewann, sich womöglich auf einen neuen Angriff vorzubereiten, mit dem viele Fachleute derzeit rechnen. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.
+++ 14.00 Uhr: Russland hat eine Eliteeinheit seiner Armee in die Ukraine versetzt, offenbar in Vorbereitung auf eine neue Großoffensive. Bei der 1. Gardepanzerarmee (GPA) handelt es sich um eine bis zu 30.000 Soldaten starke Truppe mit hunderten Panzern und anderen Kampffahrzeugen, berichtet das US-Wirtschaftsmagazin Forbes. Dennoch musste sich die Einheit im Ukraine-Krieg bereits in den Kämpfen um Kiew und Charkiw geschlagen gegeben. Um sich davon zu erholen, war die 1. GPA seitdem in Belarus positioniert. Am Mittwoch (25. Januar) berichtete das Thinktank „Institute for the Study of War“, dass die Truppe jetzt teilweise nach Luhansk versetzt wird.
Update vom Montag, 30. Januar, 12.00 Uhr: Russland soll massive Deportationen an der Front in Luhansk durchführen. Diesen Vorwurf richtete die ukrainische Militärverwaltung in der Region am Montag (30. Januar) an die Besatzer, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform vermeldete. Demnach werden die Menschen in dem Distrikt Swatowe gezwungen, ihre Häuser zu verlassen, um Platz für russische Soldaten zu machen. „Niemand sagt ihnen, wohin sie gebracht werden und wo sie mitten im Winter leben werden“, schreibt die Behörde auf Facebook. Die Informationen sind nicht auf unabhängige Weise verifizierbar.