Russland kündigt Feuerpause für Mariupol an
n-tv
Rund 160.000 Zivilisten halten sich immer noch in Mariupol auf, während russische Truppen ihre Stadt dem Erdboden gleich machen. Seit Wochen sind sie von jeglicher Versorgung abgeschnitten. Russland kündigt jetzt eine Feuerpause ab Donnerstag morgen an, um ihnen die Flucht zu ermöglichen.
Das russische Verteidigungsministerium hat eine Feuerpause für die südukrainische Hafenstadt Mariupol angekündigt. Die Maßnahme werde am Donnerstag um 10.00 Uhr (09.00 Uhr MESZ) in Kraft treten und solle die Möglichkeit schaffen, Zivilisten über einen humanitären Korridor aus der belagerten Stadt herauszuholen, erklärte das Ministerium am Mittwochabend.
"Damit diese humanitäre Operation erfolgreich ist, schlagen wir eine direkte Beteiligung von Vertretern des UN-Hochkommissars für Flüchtlinge (UNHCR) und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) vor", hieß es in der Erklärung weiter. Die ukrainische Armee müsse sich außerdem für die Sicherheit der Buskonvois, in denen die Zivilisten transportiert werden sollen, einsetzen.
Der humanitäre Korridor soll demnach über die unter russischer Kontrolle stehende Stadt Berdjansk nach Saporischschja führen. Die ukrainische Seite habe bis um 6.00 Uhr am Donnerstagmorgen (5.00 Uhr MESZ) Zeit, um ihrerseits eine Feuerpause zu erklären, sagte Generalmajor Michail Misinzew der Agentur Interfax zufolge.