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Russland im Mordfall Estemirowa verurteilt
DW
Bis heute ist der Mord an der Menschenrechtsaktivistin Natalja Estemirowa im Jahr 2009 nicht aufgeklärt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte rügt nun die Arbeit der Ermittler.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Russland wegen mangelhafter Ermittlungen zur Ermordung der Menschenrechtsaktivistin Natalja Estemirowa im Jahr 2009 verurteilt. Die Aufklärungsarbeit habe nicht den Standards der Europäischen Menschenrechtskonvention entsprochen, urteilte das Gericht in Straßburg. Es ordnete eine Entschädigungszahlung von 20.000 Euro an die Schwester des Opfers an. Natalja Estemirowa war am 15. Juli 2009 vor der Tür ihres Wohnhauses in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny entführt worden. Wenige Stunden später wurde sie in der Nachbarrepublik Inguschetien erschossen aufgefunden. Die 50-Jährige hatte die Menschenrechtsorganisation Memorial in Tschetschenien geleitet. Mehrfach prangerte sie Entführungen und schwere Verbrechen in der Kaukasusrepublik an, die als autonomes Gebiet zu Russland gehört.More Related News