
Russland-Geschäft belastet Fraport
n-tv
Langsam arbeitet sich der Frankfurter Flughafen aus der Corona-Krise. Doch eine einstmals gefeierte Beteiligung an einem Flughafen in Russland drückt auf den Ertrag. Eine Trennung kommt für Fraport derzeit dennoch nicht infrage.
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat im Zusammenhang mit seiner Minderheitsbeteiligung am Flughafen St. Petersburg einen hohen zweistelligen Millionenbetrag abgeschrieben. Das belastete das Quartalsergebnis. Bei einem um 40 Prozent gestiegenen Umsatz von knapp 540 Millionen Euro entfiel auf die Fraport-Aktionäre im ersten Quartal ein Verlust von 108 Millionen Euro (Q1 2021: -64,9 Millionen). Damit schnitt die Gesellschaft schlechter ab als von Analysten im Schnitt erwartet.
Der MDax-Konzern ist seit 2009 über eine Holding in Zypern Minderheitsgesellschafter des Petersburger Flughafenbetreibers Northern Capital Gateway. Die Forderung gegen die Holding wurde um 48,2 Millionen Euro nach unten korrigiert, wie das Unternehmen mitteilte. Die mehrheitlich öffentlich kontrollierte Fraport AG sieht derzeit keinen Weg, sich von der Beteiligung zu trennen, hat aber seine Tätigkeiten in Russland eingestellt.
Den verbleibenden Buchwert der Darlehensforderungen (zum 31. März) beziffert das Unternehmen auf 110,9 Millionen Euro. Bereits im Geschäftsjahr 2020 hatte es eine Wertberichtigung nach unten um 9,7 Millionen Euro gegeben. Weitere Eigner der NCG sind die von den westlichen Sanktionen betroffene VTB-Bank sowie die griechische Copelouzos Group.