Russland: Gasexplosionen reißen gigantische Löcher in den Boden
Frankfurter Rundschau
In Sibirien tun sich immer mehr riesige Löcher nach unterirdischen Gasexplosionen auf. Die Gefahr erneuter Explosionen steigt in Russland laut Fachleuten weiter.
Moskau - In Sibirien tut sich die Erde auf. Riesige Krater entstehen auf den Halbinseln Jamal und Gydan, die nebeneinander im Nordwesten Russlands liegen. Insgesamt sind es bereits 20 Löcher im Boden, mehr als 30 Meter tief und bis zu hundert Meter im Durchmesser. Laut den Fachleuten wird sich ihre Anzahl in den kommenden Monaten und Jahren noch erhöhen.
Die Löcher entstehen durch unterirdische Gasexplosionen. Es sei „pures Glück“, dass dabei bislang noch kein Mensch gestorben sei. Das sagte Evgeny Chuvilin gegenüber dem amerikanischen Vice-Magazin. Chuvilin ist führender Wissenschaftler am „Skoltech Zentrum für Kohlenwasserstoffförderung“ in Moskau und analysiert die sich verändernden klimatischen Bedingungen in den arktischen Gebieten Sibiriens.
Manche der Löcher habe man nur wenige Kilometer entfernt von Siedlungen in Russland* gefunden, so Chuvilin. Vor allem auf der Yamal-Halbinsel müsste man mit weiteren Explosionen dieser Art rechnen. Unter dem Permafrost befinden sich dort riesige Methan-Vorkommen, die verhältnismäßig nah unter der Oberfläche liegen.