
"Russland folgt einer völkischen Ideologie"
n-tv
Putin wollte vor dem Krieg nicht verhandeln, er will es auch jetzt nicht, sagt der Politikwissenschaftler Thomas Jäger. Die Behauptung, Russland reagiere mit dem Krieg auf die NATO-Osterweiterungen, weist er zurück: "Russlands Sicherheit stand nie infrage. Bestritten wird Russland lediglich das Recht, über andere souveräne Staaten zu herrschen und in seinem regionalen Umfeld eine Einflusszone aufzubauen."
ntv.de: Lassen Sie uns über die Ursachen und über ein mögliches Ende dieses Kriegs sprechen. Worin liegen die Ursachen? Wer ist schuld an diesem Krieg?
Thomas Jäger: Schuld an dem Krieg ist Wladimir Putin, der den Krieg befohlen hat. Das hat er aus zwei Gründen getan. Der eine Grund ist ein ideologischer: Putin behauptet, es gebe eine "russische Welt", einen Schutzraum für das russische Volk, der größer ist als die Russische Föderation. Überall, wo ethnische Russen leben, stehen sie unter dem Schutz des russischen Präsidenten. Das ist Ausdruck einer völkischen Ideologie, der Russland schon eine ganze Weile folgt.
Und der zweite Grund?

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.