
Russland feuert Raketen auf Kiew - zehn Verletzte
n-tv
Nach Wochen überzieht Russland die ukrainische Hauptstadt Kiew wieder mit Raketen. Die Luftabwehr ist im Einsatz, Raketenteile regnen auf mehrere Stadtteile nieder. Mehrere Menschen werden verletzt - darunter offenbar auch ein Kind.
Erstmals seit mehreren Wochen ist die ukrainische Hauptstadt Kiew wieder Ziel eines größeren russischen Raketenangriffs geworden. Der Luftabwehr gelang es nach Angaben des Militärs zwar, alle 31 Geschosse am Morgen abzufangen. Dennoch wurden mindestens zehn Menschen verletzt, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Raketentrümmer hätten mehrere Wohngebäude und Industrieanlagen beschädigt und auch einen Kindergarten getroffen.
"Nach einer Pause von 44 Tagen startete der Feind einen weiteren Raketenangriff auf Kiew", erklärte der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko. Die Stadt sei aus verschiedenen Richtungen beschossen worden. Russland habe strategische Bomber eingesetzt, einige Raketen seien aber auch von russischem Territorium aus abgefeuert worden. Fast drei Stunden lang habe es Luftalarm gegeben. Ein mehrstöckiges Gebäude im Stadtzentrum sei evakuiert worden, nachdem in einer der Wohnungen ein Feuer ausgebrochen sei. In Häusern in der Umgebung seien Fensterscheiben zerbrochen, Autos seien in Brand geraten.
Es ist der erste große Raketenangriff auf Kiew seit Januar. Nach mehreren Wochen Unterbrechung wurde nach Angaben der ukrainischen Armee auch wieder die strategische Luftwaffe des russischen Militärs vom Kaspischen Meer aus eingesetzt. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland auch schwer abzufangende Hyperschallraketen des Typs "Kinschal" (Dolch) ein.