Russland fahndet nach Folter-Informanten
n-tv
Ein ehemaliger Häftling enthüllt Anfang des Monats Folter und Gewalt in russischen Gefängnissen und flieht nach Frankreich. Nun wird offiziell nach ihm gefahndet. Er hat schon eine Ahnung, was ihm vorgeworfen wird.
Russland fahndet nach einem ehemaligen Sträfling, der Videos über Folter und Missbrauch in russischen Gefängnissen an Menschenrechtler weitergegeben hat. Laut russischem Innenministerium wird der belarussische Staatsbürger Sergej Saweljew im Zusammenhang mit einem nicht näher bezeichneten Strafverfahren gesucht. Saweljew befindet sich mittlerweile in Frankreich, wo er Asyl beantragt hat.
Der 31-Jährige hatte schockierende Aufnahmen von Misshandlungen aus einem Gefängnis in der zentralrussischen Stadt Saratow geschmuggelt. Diese Aufnahmen hatte die Anti-Folter-Organisation Gulagu.net Anfang Oktober veröffentlicht. Auf einem Video ist die Vergewaltigung eines Häftlings mit einer Stange in einem Gefängniskrankenhaus zu sehen. Den Menschenrechtlern zufolge dokumentieren die Aufnahmen "systematische Folter" durch Wärter in russischen Gefängnissen.