Russland erlebt Zuckerkrise
n-tv
Was in Deutschland Öl und Nudeln sind, ist in Russland der Zucker: Aus Sorge wegen der westlichen Sanktionen legen sich viele Russen einen Zucker-Vorrat an. Die starke Nachfrage führt prompt zu steigenden Preisen und leeren Regalen. Nun reagieren die Behörden.
Der starke Anstieg der Zuckerpreise nach dem Einmarsch in die Ukraine und sich häufende Hamsterkäufe rufen die russische Wettbewerbsbehörde auf den Plan. Diese kündigte Kontrollen bei Produzenten, Einzel- und Zwischenhändlern an. "Die Tatsache, dass in mehreren Regionen kein Zucker in den Regalen zu finden ist, ist auf eine überstürzte Nachfrage zurückzuführen, die von unehrlichen Organisationen angeheizt wird", erklärte die Anti-Monopol-Organisation FAS.
Die Zuckerpreise sind in der vergangenen Woche um 12,8 Prozent gestiegen, wie aus Daten des Statistikamtes Rosstat hervorgeht. In den sozialen Medien verbreitete Videoaufnahmen zeigen, wie Rentner sich in Supermärkten gegenseitig anrempeln, um so viele Zuckertüten wie möglich zu ergattern. Für viele Russen ist Zucker ein Grundnahrungsmittel wie Buchweizen und Salz. Wegen der westlichen Sanktionen wegen des russischen Einmarschs in die Ukraine haben sich viele Verbraucher beeilt, Vorräte anzulegen oder aufzustocken.
"Meine Schwiegermutter war gestern im Laden, und es gab überhaupt keinen Zucker mehr, und auch in anderen Geschäften konnte sie ihn nicht finden", sagte Oleg, ein Bauunternehmer in der Stadt Wladimir. "Die Menschen sind besorgt." Die Behörden sehen dagegen keinen Grund zur Eile, um Lebensmittel zu kaufen.
Die CSU will offenbar den Stahlkonzernen beispringen und hält in einer Beschlussvorlage für ihre Winterklausur fest: Der "Irrweg des grün produzierten Stahls" soll beendet werden. Die Konzerne sehen dies jedoch anders. Die Zukunft müsse dem grünen Stahl gehören, heißt es etwa bei Thyssenkrupp Steel.