Russland beruft IAEA-Dringlichkeitssitzung ein
n-tv
Die Ukraine und Russland beschuldigen sich gegenseitig, für die Angriffe auf das besetzte AKW Saporischschja verantwortlich zu sein. Moskau kündigt nun an, den Rat der Atombehörde hinzuzuziehen. Kiew spricht hingegen von einer Kampagne.
Russland hat nach eigenen Angaben wegen der Drohnenangriffe auf das Kernkraftwerk Saporischschja eine Dringlichkeitssitzung des Rates der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) einberufen. Der russische Vertreter im Rat, Michail Uljanow, schrieb auf X, Hintergrund seien die "jüngste Angriffe und Provokationen" der Ukraine. Eine Stellungnahme der Regierung in Kiew lag nicht vor. Sie hat jede Verwicklung zurückgewiesen.
Das russische Außenministerium schrieb Kiew die volle Verantwortung für Drohnenangriffe auf das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk zu. "Mit ihren kriminellen Handlungen macht die Ukraine, unterstützt von den USA und ihren westlichen Satelliten, deutlich, dass sie den Weg des nuklearen Terrors eingeschlagen hat", hieß es in einer Mitteilung des Außenamtes in Moskau. "Aufgabe der Weltgemeinschaft und der internationalen Organisationen, allen voran der IAEA, ist es, Kiew die Möglichkeit zu nehmen, Terroranschläge auf Atomanlagen zu verüben", forderte das russische Außenministerium weiter.
Die Ukraine wirft Russland indes vor, Falschinformationen zu verbreiten. Moskau greife das AKW mit Drohnen an "und gibt vor, dass die Bedrohung für die Anlage und die nukleare Sicherheit von der Ukraine ausgeht", erklärte der Leiter des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko. Die Anschuldigungen seien Teil einer "Kampagne von Provokationen und Falschinformationen" gegen die Ukraine.