Russland beordert auch Sportler in den Krieg
n-tv
Russland beordert Hunderttausende Männer zum Kriegsdienst. Darunter sind auch Sportler. Etwa ein früherer Fußball-Profi, dessen Vater deswegen verzweifelt ist. Zudem, so klagt er an, würde dessen Einberufung auch gegen die Richtlinien verstoßen. Der Sportminister betont, alle Menschen seien gleich.
Die Mobilmachung für den Angriffskrieg in der Ukraine trifft Hunderttausende Russen. Darunter sind offenbar auch viele Spitzensportler. Berichten zufolge wurden so etwa einige Biathleten einberufen. Und auch den früheren Fußball-Profi Dinijar Biljaletdinow hat es getroffen.
Dessen Vater Rinat sprach bei sports.ru über den Schock. "Diniyar hat wirklich eine Aufforderung bekommen. Es ist schwer, über diese Emotionen zu reden." Der inzwischen 37-Jährige spielte zwischen 2005 und 2012 insgesamt 46 Mal für die russische Fußball-Nationalmannschaft. Sein Sohn habe nie einen richtigen Militärdienst geleistet, so Rinat Biljaletdinow. "Er hat nicht gedient. Er hat den Eid geleistet, aber es war ein spezieller Dienst mit einer sportlichen Ausrichtung. Er hat seinen kompletten Dienst mit Sport verbracht. Das war vor 19 Jahren, als er in der Jugend-Nationalmannschaft gespielt hat."
Eigentlich hatte Präsident Wladimir Putin bei der Teilmobilisierung der russischen Reservisten angekündigt, es würden nur Männer, die in der Vergangenheit einen Militärdienst abgeleistet haben, eingezogen werden. 300.000 Soldaten sollen so zukünftig in der Ukraine kämpfen. Zudem sollten sie unter 35 Jahre alt sein. Das betrifft nun offenbar auch Spitzensportler, die sich in dieser Zeit auf den Sport konzentrieren konnten.
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