Russland baut ab 2027 eigene Raumstation
n-tv
Die ISS ist in schlechtem Zustand und Pausen will Russland in der bemannten Raumfahrt nicht haben. Entsprechend muss eine eigene Station im Weltall her. Innerhalb eines Jahrzehnts soll die neue Forschungseinrichtung bereits fertig sein.
Russland will 2027 mit dem Aufbau einer eigenen Raumstation beginnen. Dann werde das erste Modul der Anlage ins All gebracht, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Bis 2030 soll der Kern der Station demnach fertig sein. Dieser besteht aus vier Einheiten: einem Modul für Forschung und Energieversorgung, sowie einem Schleusen-, einem Basis- und einem universellen Verbindungsmodul. Die Erweiterung der sogenannten Russischen Orbitalstation (ROSS) sei von 2031 bis 2033 durch den Anschluss von zwei weiteren Baueinheiten geplant.
Roskosmos-Chef Juri Borissow begründete den von ihm abgesegneten Zeitplan mit der angeblich schlechten Verfassung der Internationalen Raumstation (ISS). "Sie wissen alle selbst ganz gut, in welchem Zustand die ISS ist. Und das Wichtigste: Wir dürfen keine Pause in unserer bemannten Raumfahrt zulassen", sagte er bei der Abzeichnung des Zeitplans.
Ursprünglich sollte die inzwischen mehr als 25 Jahre alte ISS schon versenkt werden. Die Betriebszeiten wurden aber mehrfach verlängert. Derzeit soll die ISS bis mindestens 2028 auf ihrer Erdumlaufbahn bleiben. Die US-Weltraumagentur NASA, aber auch die europäische ESA haben in der Vergangenheit zudem ihr Interesse an einem Weiterbetrieb über das Jahr 2028 hinaus bekundet. Russland allerdings hat nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine wegen der Spannungen mit dem Westen seinen Rückzug aus dem Gemeinschaftsprojekt "nach 2024" verkündet. Im vergangenen Jahr hieß es dann aus Moskau, Russland werde bis 2028 an Bord bleiben.
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