
Russischer Geheimdienst befürchtet Bürgerkrieg
n-tv
Welche Konsequenzen haben die russischen Rückschläge in der Ukraine für Putin? Ein herkömmlicher Machtwechsel scheint ausgeschlossen, vielmehr befürchtet der FSB einen Putsch, wie ein Whistleblower-Bericht offenlegt. Demnach würden zwei Putin-Herausforderer ihre Zeit als gekommen sehen.
Kreise innerhalb des russischen Geheimdienstes FSB befürchten offenbar einen Bürgerkrieg im Land. Das meldet das US-Magazin "Newsweek" unter Berufung auf interne E-Mails der Behörde. Demnach hat ein Whistleblower mit dem Decknamen "Wind of Change" die E-Mails, die er selbst verfasst hat, an den im Exil lebenden Menschenrechtsaktivisten Wladimir Osechkin geschickt, der die Seite Gulagu.net betreibt. "Newsweek" liegt die Korrespondenz nach eigenen Angaben in vollem Umfang vor. Frühere E-Mails des Whistleblowers seien von einem FSB-Experten als echt eingeschätzt worden.
Demnach beschreiben die E-Mails Konflikte innerhalb des Kremls. Dabei werden auch die Namen des Gründers der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, und Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow genannt. Beide hatten in der Vergangenheit Kritik gegen die russische Kriegsführung in der Ukraine geäußert. Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) erklärte Ende Oktober, dass Prigoschin und seine Söldnertruppe eine Bedrohung für Putins Macht darstellen könnten.
Laut den geleakten FSB-E-Mails gibt es in Russland "kein Modell für einen 'einfachen Machtwechsel'". Daher wird beschrieben, wie ein gewaltsamer Umsturz ablaufen könnte: "Am Anfang könnte es zu einem willkürlichen Aufstand kommen, bei dem es nur Plünderungen und ein chaotisches Scharmützel zwischen allen Beteiligten gibt. Der Kampf der Sicherheitsbehörden gegen die Strukturen von Prigoschin - ein echter Krieg gegeneinander - ist schlecht, aber im Allgemeinen unvermeidlich."

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.