Russische Soldaten besprachen Gräueltaten in Butscha offenbar über Funk
Die Welt
Die Morde an Zivilisten in Butscha wurden laut Medienberichten über Funk besprochen. Einzelne Sprüche russischer Soldaten ließen sich demnach den fotografierten Leichen vor Ort zuordnen. Mehr im Liveticker.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat neue Erkenntnisse zu den Gräueltaten russischer Streitkräfte in dem Ort Butscha nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew vorliegen. Nach Informationen des „Spiegel“ hat der Auslandsgeheimdienst Funksprüche russischer Militärs abgefangen, in denen Morde an Zivilisten in Butscha besprochen wurden. Einzelne der Funksprüche sollen sich auch in Butscha fotografierten Leichen zuordnen lassen. Auch Reuters hat diese Information aus Sicherheitskreisen erhalten: „Es stimmt, dass der Bundesregierung Hinweise auf eine russische Täterschaft vorliegen“.
So soll in einem Funkspruch ein Soldat einem anderen schildern, er und seine Kollegen hätten eine Person von ihrem Fahrrad geschossen. Ein Bild einer Leiche mit ihrem Fahrrad ging um die Welt. In einem anderen Funkspruch soll ein Mann sagen: Man befrage Soldaten zunächst, dann erschieße man sie. Darüber informierte der BND nach Informationen des „Spiegel“ vom Donnerstag bereits die zuständigen parlamentarischen Stellen in Berlin.