Russische Polizei nimmt fünf Journalisten fest
n-tv
Russland ist für Journalisten so gefährlich wie nie zuvor. Sie werden überwacht, eingeschüchtert und inhaftiert. In Moskau werden jetzt binnen eines Tages fünf Reporter festgenommen. Die Polizisten sollen ihnen Gewalt angetan oder damit gedroht haben.
Innerhalb von 24 Stunden hat die Polizei in der russischen Hauptstadt Moskau fünf Journalisten festgenommen, die für unabhängige Medien arbeiten. Ein Reporter sei in der Haft geschlagen worden, teilte die Menschenrechtsorganisation OVD-Info unter Berufung auf eine Augenzeugin mit. Zudem drohten ihm die Polizisten demnach mit sexueller Gewalt.
Die für das Nachrichtenportal Sotavision arbeitende Journalistin Antonina Faworskaja war am späten Mittwoch zum Verhör gebracht worden, nachdem sie bereits eine zehntägige Haftstrafe verbüßt hatte, weil sie Blumen am Grab des verstorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny niedergelegt hatte. Ihre Kolleginnen Alexandra Astachowa und Anastasia Musatowa wurden ebenfalls von der Polizei festgenommen. Am Morgen verhaftete die Polizei zudem die Sotavision-Reporterin Ekaterina Anikjewitsch und Konstantin Scharow vom Nachrichtenportal RusNews, während sie in der Nähe von Faworskajas Wohnung filmten.
Laut Scharow könnte das der Grund für die Festnahme sein. OVD-Info erklärte, die Vorwürfe seien unklar. "Sie sagten uns, dass wir Drogensüchtige seien und ohne Grund hier herumlungerten", wurde Scharow im Portal RusNews zitiert. Seinen Angaben zufolge wurde kein Bericht über die Festnahme erstellt. "Sie haben mich getreten, einen Fuß auf meinen Kopf gestellt, meine Finger verdreht und mich ausgelacht, als ich versuchte aufzustehen", berichtete er.