
Russische Paramilitärs drohen mit Befehlsverweigerung
Frankfurter Rundschau
Nach dem Absturz eines Privatflugzeugs in Russland ist der Tod von Söldnerführer Prigoschin nach Angaben der russischen Ermittler bestätigt. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Update vom 27. August, 18.40 Uhr: Zwischenfall über dem Schwarzen Meer: Wegen einer US-Aufklärungsdrohne hat das russische Militär nach eigenen Angaben einen Kampfjet aufsteigen lassen. Luftüberwachungssysteme hätten ein Ziel über dem Meer erkannt, welches sich auf den russischen Luftraum zubewegt habe, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag. Daraufhin sei ein Jagdflugzeug vom Typ Su-30 entsandt worden, um das Flugobjekt zu identifizieren und eine Verletzung der Grenze zu verhindern. Der russischen Militärführung zufolge drehte die Drohne vom Typ MQ-9A „Reaper“ daraufhin ab, auch der Kampfjet kehrte zurück.
Update vom 27. August, 18.08: Die ukrainische Armee arbeitet sich nach Angaben eines Sprechers nach dem Durchstoßen der russischen Verteidigungslinie bei Robotyne weiter Richtung Süden vor. Die nächsten Ziele seien die Dörfer Nowoprokopiwka, Mala Tokmatschka und Otscheretuwate. Das sagte der Offizier Oleksander Schtupun, Sprecher der Truppen in diesem Frontabschnitt, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Die russische Luftwaffe verstärke dort zwar ihre Angriffe, Schtupun deutete dies aber als Zeichen, dass die erschöpfte russische Artillerie und Infanterie dem ukrainischen Vorstoß nicht mehr viel entgegenzusetzen habe.
Update vom 27. August, 15:38 Uhr: Russland hat mit Luftangriffen die Oblaste Charkiw und Cherson attackiert. Dadurch sollen zwei Menschen getötet worden sein, wie die zuständigen regionalen Gouverneure mitteilte. In Charkiw sei das Dorf Odnorobiwka nahe der russischen Grenze angegriffen worden, dabei sei eine 39-jährige Frau ums Leben gekommen. In Cherson sei die Ortschaft Virivka beschossen worden, dort sei eine 35-Jährige gestorben. Charkiw und Cherson sind fast täglich Angriffen russischer Streitkräfte ausgesetzt.
Update vom 27. August, 13.55 Uhr: Eine Truppe rechtsgerichteter russischer Paramilitärs droht angeblich mit Befehlsverweigerung im Ukraine-Krieg, weil einer ihrer Anführer in Finnland inhaftiert ist. Die russische Regierung solle eine Ausreise des 36-jährigen nach Russland durchsetzen, fordert die Miliz Rusitsch. Darüber berichtete das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien ISW am Sonntag (27. August). „Wenn ein Land seine Bürger nicht schützt, warum sollen die Bürger dann das Land schützen?“, hieß es auf einem Rusitsch-Kanal auf Telegram.
Der inhaftierte Russe wird verdächtigt, 2014 und 2015 bei Kämpfen in der Ostukraine Gräueltaten gegen ukrainische Soldaten begangen zu haben. Die Ukraine verlangt deshalb seine Auslieferung. Das Bezirksgericht von Vantaa bei Helsinki verlängerte am Freitag den Gewahrsam gegen den Mann, wie der finnische Rundfunk Yle berichtete. Der einschlägig bekannte Rechtsextremist sei schon im Juli wegen eines Verstoßes gegen Aufenthaltsbestimmungen festgesetzt worden. Er soll nach Angaben russischer Paramilitärs im finnischen Gefängnis bereits von Beamten des ukrainischen Geheimdienstes SBU vernommen worden sein.