Russische Künstler und der Krieg in der Ukraine
DW
Viele prominente russische Künstler wenden sich gegen den Krieg in der Ukraine. Andere wiederum riskieren lieber ihren Job, als sich von Putin zu distanzieren - obwohl ihre Arbeitgeber im Ausland Druck machen.
Der Krieg gegen die Ukraine beschäftigt nun auch Künstler und Kulturschaffende: Die New Yorker Metropolitan Opera kündigte am Sonntag an, dass sie die Zusammenarbeit mit Pro-Putin-Künstlern beenden werde. Andere Opernhäuser auf der ganzen Welt reagieren ähnlich.
Eine, die von einer solchen Maßnahme direkt betroffenen ist, ist Opernsängerin Anna Netrebko. Ihr wird nachgesagt, Beziehungen zum russischen Präsidenten zu unterhalten. 2014 posierte sie mit einer Flagge, die von einigen von Russland unterstützten Separatisten in der Ukraine benutzt wird.
Eines ihrer Konzerte, das für den 25. Februar in Aarhus, Dänemark, geplant war, wurde bereits abgesagt, nachdem sie aufgefordert worden war, klare Stellung zu Putin zu beziehen.
Zwei Tage später veröffentlichten Netrebko und ihr aserbaidschanischer Ehemann, der Sänger Yusif Eyvazov, eine gemeinsame Erklärung, in der sie den Krieg verurteilten, ohne jedoch Namen zu nennen: "Ich möchte, dass dieser Krieg zu Ende geht und dass die Menschen in Frieden leben können. Das ist es, was ich hoffe und wofür ich bete."
Sie fügte hinzu: "Es ist nicht richtig, Künstler oder andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu zwingen, ihre politische Meinung in der Öffentlichkeit zu äußern und ihr Heimatland anzuprangern. (…) Das sollte eine freie Entscheidung sein. Ich bin kein politischer Mensch. Ich bin kein Experte in Sachen Politik", heißt es in der Erklärung.