Russische Justiz knöpft sich Nawalnys Bruder vor
n-tv
Kaum etwas, so scheint es, kann den Zorn im Kreml abschwächen. Putins schärfster Kritiker, Alexej Nawalny, sitzt bereits in einem Straflager, seine Mitstreiter sind auf eine sogenannte Terroristenliste gesetzt worden. Nun fahndet die Justiz auch noch nach Nawalnys Bruder Oleg.
Der Bruder des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny ist in Russland zur Fahndung ausgeschrieben worden. Oleg Nawalny sei auf eine entsprechende Liste des Innenministeriums gesetzt worden, meldeten mehrere russische Nachrichtenagenturen. Genaue Gründe wurden dort nicht angegeben.
Der 38-Jährige wurde im vergangenen Jahr zusammen mit wichtigen Mitstreitern seines Bruders Alexej wegen der Proteste zur Unterstützung des Oppositionellen zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt, weil er gegen Corona-Auflagen verstoßen haben soll. Der Strafvollzug forderte nun, die Bewährungsstrafe in eine Haftstrafe umzuwandeln. Grund sei, dass Meldeauflagen nicht eingehalten worden seien.
Nawalnys Anwalt sagte der Agentur Interfax, der 38-Jährige sei bei einer Kontrolle nicht an seinem Wohnsitz angetroffen worden. Ob er Russland verlassen habe, wisse er nicht. Der Radiosender Echo Moskwy berichtete zuvor, für den 18. Februar sei eine Verhandlung vor einem Moskauer Gericht angesetzt worden.