Russen brechen Übertragung des BVB-Spiels ab
n-tv
Beim Spiel von Borussia Dortmund gegen RB Leipzig sind im Westfalenstadion am vergangenen Samstag pro-ukrainische Botschaften zu sehen. Der russische TV-Sender "MatchTV" bricht die Übertragung daraufhin vorzeitig ab - der Kommentator echauffiert sich heftig.
Blau-gelbe Schriftzüge auf den Werbebanden, eindeutige Botschaften auf den Video-Leinwänden, ukrainische Flaggen im Publikum: Borussia Dortmund und seine Fans sendeten am Samstagabend während des Topspiels der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig (1:4) eine klare Botschaft und verbreiteten auf verschiedenen Wegen die Forderung "Stoppt den Krieg!". Bei den russischen Adressaten kamen diese Aktionen jedoch überhaupt nicht gut an. Zwar wird die Bundesliga anders als die Ligue 1 und die Premier League in Russland noch ausgestrahlt, viel zu sehen bekamen die Zuschauer vom BVB-Spiel allerdings nicht.
Der Grund: Der Kanal "Futbol3" des Senders "MatchTV" brach die Übertragung noch vor dem Ende der ersten Halbzeit ab. "Leider müssen wir die Ausstrahlung aus Gründen abbrechen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen", sagte Kommentator Igor Kytmanov nach dem Abbruch der Übertragung. "Generell heißt es, dass Fußball und Politik getrennt betrachtet werden sollen, aber diese Regel wird in der Bundesliga nicht immer respektiert", echauffierte sich der Kommentar über die pro-ukrainischen Kundgebungen im Signal Iduna Park. Der Abbruch der russischen Seite dürfte nun Konsequenzen nach sich ziehen. Von Seiten der Deutschen Fußball-Liga.
Die DFL hatte nämlich Anfang März eine Million Euro für die Menschen in der vom Krieg erschütterten Ukraine gespendet und sich gleichzeitig an einem Schlag gegen die Propaganda der russischen Staatsmedien versucht. In die Spende flossen nämlich sämtliche Einnahmen ein, die in der laufenden Saison noch durch den Vertrag mit dem Unternehmen Match TV vorgesehen waren - und von dem die DFL nach eigenen Angaben "in der aktuellen Situation nicht profitieren möchte". Gleichzeitig wurde auf eine außerordentliche Kündigung verzichtet, damit die "Antikriegs-Aufrufe und Friedensappelle aus den Stadien auch weiter die russische Bevölkerung erreichen".