
Russen-Boss bringt Boxverband in Bedrängnis
n-tv
Der Boxweltverband IBA hat über die Jahre eine Reihe von zweifelhaften Präsidenten. Einer häuft Schulden an, einem anderen werden Verbindungen zum Drogengeschäft nachgesagt und der aktuelle bringt Geld von Gazprom. Trotzdem wird Umar Kremlew, der Präsident, im Amt bestätigt. Das IOC droht.
Der Boxweltverband IBA steckt in einer bösen Klemme und weiß nicht, ob er eine Zukunft hat. Grund ist die Wiederwahl des russischen Präsidenten Umar Kremlew für die nächsten vier Jahre und das damit verbundene Festhalten an Hauptsponsor Gazprom. Schon allein der Wahlakt am Samstag in Istanbul hat Kritiker auf den Plan gerufen. Kremlew wurde als einziger Kandidat per Akklamation in seinem Amt bestätigt. Der einzige Gegenkandidat, der Niederländer Boris van der Vorst, war zwei Tage zuvor von einer unabhängigen Überprüfungskommission als nicht wählbar eingestuft und damit nicht zur Wahl zugelassen worden. Eine Abstimmung per Akklamation ist laut Statuten rechtmäßig, wenn es keinen Gegenkandidaten gibt.
Die Zukunft der IBA, die früher mal AIBA hieß, aber das Wort Amateure aus ihrer Verbandsbezeichnung strich und sich stattdessen olympisches Boxen nennt, steht auf dem Spiel. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) drohte bereits, Boxen bei den Spielen 2028 in Los Angeles zu streichen, falls es keine Reformen im Verband gebe.
Vor dem Hintergrund des russischen Krieges in der Ukraine verschärft die Wiederwahl Kremlews das IBA-Problem, während im Weltsport Russland isoliert und die Trennung von russischen Oligarchen und Sponsoren vorangetrieben wird. Das werde "Fragen und Zweifel an der Führung der IBA verstärken", ließ das IOC nun mitteilen. 2019 hatte die Weltregierung des Sports die IBA suspendiert. Gründe waren Manipulationen von Kampfurteilen, undurchsichtige Finanzgebaren und zwielichtige Führungspersönlichkeiten wie der Usbeke Gafur Rachimow, dem internationale Drogenschäfte nachgesagt wurden.

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