Rund 60 deutsche Dschihadisten in Nordsyrien und Irak in Haft
Süddeutsche Zeitung
Die islamistischen Terroristen mit deutschem Pass waren aus Deutschland in Richtung Syrien und Irak ausgereist. Sie weisen nach Angaben der Bundesregierung eine "Zugehörigkeit oder einen Bezug zum sogenannten IS oder einer anderen terroristischen Organisation" auf.
Nach Angaben der Bundesregierung sind noch rund 60 mutmaßliche deutsche Anhänger islamistischer Terrororganisationen wie dem "Islamischen Staat" (IS) in Nordsyrien und Irak in Haft. Mit Stand vom 21. Januar würden sich noch "knapp 60 Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit in Nordsyrien in Gewahrsam" befinden, die aus Deutschland in Richtung Syrien und Irak ausgereist waren und die eine "Zugehörigkeit oder einen Bezug zum sogenannten IS oder einer anderen terroristischen Organisation aufweisen", teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Nachfrage der Zeitungen der Funke Mediengruppe mit. Im Irak würden sich demnach "weniger als zehn Personen" mit deutschem Pass in Haft befinden, die ebenfalls einer islamistischen Terrorgruppe zugeordnet werden.
Im ostsyrischen Hasaka stürmen 200 Kämpfer des Islamischen Staats ein Terroristen-Gefängnis. Bei Kämpfen sterben mindestens 123 Menschen. Die Attacke ist auch eine Warnung an die internationale Gemeinschaft. Von Thore Schröder
Mehr als hundert IS-Kämpfer hatten zuletzt einen Angriff auf das von kurdischen Sicherheitskräften kontrollierte Gefängnis Ghwajran in der nordsyrischen Stadt al-Hassakeh gestartet, um Inhaftierte zu befreien. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte saßen dort zu dem Zeitpunkt rund 3500 mutmaßliche IS-Kämpfer hinter Gittern. Nach tagelangen Gefechten konnten kurdische Militäreinheiten nach eigenen Angaben das Gefängnis von den Dschihadisten zurückerobern.
Dem Bundesinnenministerium liegen nach eigenen Angaben "aktuell keine Informationen zu deutschen Staatsangehörigen vor, die bei dem Angriff auf das Gefängnis in der Stadt al-Hassakeh befreit wurden", sagte ein Sprecher. Der Angriff auf das Gefängnis werde laut Bundesregierung vom "Islamischen Staat" als "großer Erfolg verbucht und entsprechend medial begleitet". Der Sprecher sagte den Funke-Zeitungen: "Die islamistische Szene in Deutschland, darunter auch zahlreiche IS-Anhänger, haben die Propaganda in den sozialen Medien begeistert aufgenommen."