
Rund 10.000 Teilnehmer beim Christopher-Street-Day
n-tv
Von der Resonanz waren selbst die Veranstalter überrascht. In einem langen, bunten und lautstarken Zug durch die Rostocker Innenstadt machten sich rund 10.000 Menschen stark für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt.
Rostock (dpa/mv) - Beim 20. Christopher Street Day (CSD) in Rostock haben am Samstag nach gleichlautenden Angaben von Polizei und Veranstaltern rund 10.000 Teilnehmer Forderungen nach mehr Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt Nachdruck verliehen. Zudem verlangten sie gesetzliche Reformen, mit denen Benachteiligungen etwa von homosexuellen Männern und lesbischen Frauen aufgehoben werden. Als Beispiele nannte CSD-Organisator Max Rentner Beschränkungen für Homosexuelle beim Blutspenden sowie Hürden bei der Anerkennung des Sorgerechts in lesbischen Beziehungen. Zudem rief Rentner die Landesregierung auf, den Landesaktionsplan für sexuelle Vielfalt mit den erforderlichen finanziellen Mitteln auszustatten.
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) räumte auf einer Kundgebung zu Beginn des Aktionstages unter dem Motto "Mehr als bunt, laut und schrill" ein, dass es trotz jüngster Fortschritte noch erheblichen Reformbedarf gebe. "Da gibt es vieles, bei dem wir gemeinsam weiter, das ganze Jahr lang laut, bunt und schrill sein müssen. Wenn wir uns darüber unterhalten, dass Familie überall da ist, wo Menschen füreinander sorgen, dann muss sich das auch in den Gesetzen widerspiegeln", sagte Drese. Für die Umsetzung der angestrebten Reformen baue sie auf breite Unterstützung.
Es gelte Vorbehalte, Vorurteile, Anfeindungen und Diskriminierung weiter abzubauen. Mecklenburg-Vorpommern wolle ein Bundesland sein, das den Interessen und Bedürfnissen aller Bürgerinnen und Bürger gerecht werde. "Ein Land für Jungen und Mädchen, Männer und Frauen, für Lesben, Schwule, Bi-, Trans-, Inter- und queere Menschen", erklärte Drese. Sie kündigte an, den "Landesaktionsplan für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt" als eine Art Leitbild in einem breiten Beteiligungsprozess fortschreiben zu wollen. Angaben zum Umfang der finanziellen Unterstützung machte sie nicht.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.