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Rummenigge erhält entlarvende Solidarität vom Ex-DFB-Boss

Rummenigge erhält entlarvende Solidarität vom Ex-DFB-Boss

n-tv
Wednesday, August 30, 2023 09:00:55 AM UTC

Karl-Heinz Rummenigge findet, man solle in der Frage des Übergriffs auf Spaniens WM-Heldin Jennifer Hermoso "die Kirche im Dorf lassen". Dafür wird der Ex-Boss des FC Bayern scharf kritisiert. Ein ehemaliger DFB-Präsident sendet eine entlarvende Solidaritätsnote.

Die ehemalige Nationalspielerin Babett Peter hat Karl-Heinz Rummenigge für dessen Reaktion auf die Kuss-Debatte nach dem spanischen WM-Titel kritisiert. "Unangemessen, unnötig und inakzeptabel für einen Mann mit seiner Erfahrung und in seiner Rolle, in der er über Jahrzehnte wichtige Funktionen im internationalen Fußball innehatte und noch heute dem UEFA-Exekutivkomitee angehört", sagte die Olympiasiegerin der "Sport Bild".

Der spanische Verbandspräsident Luis Rubiales hatte nach dem gewonnenen WM-Finale die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Rummenigge hatte Verständnis für Rubiales' Verhalten geäußert. "Wenn man Weltmeister wird, ist man emotional. Und was er da gemacht hat, ist - sorry, mit Verlaub - absolut okay", hatte Rummenigge gesagt. Außerdem sei im Fußball Emotionalität wichtig, man solle die "Kirche im Dorf lassen". Hermoso hatte erklärt, sich beim Kuss Rubiales' "verletzlich und als Opfer eines Übergriffs gefühlt, eines impulsiven, machohaften Aktes, der unangebracht war und dem ich nicht zugestimmt habe", schrieb Hermoso bei Instagram: "Ich wurde nicht respektiert". Der Kuss sei "nicht einvernehmlich" gewesen.

Eine verunglückte und entlarvende Solidaritätsnote schickte der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel in Richtung Rummenigges. "Bei Rummenigge muss man sehen: Der sitzt mit Rubiales im UEFA-Exekutivkomitee. Und der Rummenigge ist ein ganz loyaler Mann. Der ist anständig, durch und durch. Aber er mag nicht öffentlich den Eindruck erwecken, jemandem da was reinzudrücken", sagte Grindel der Deutschen Presse-Agentur - und zeigte damit unfreiwillig die von zahlreichen Organisationen und zuletzt der FIFA-Präsidiumskandidatin Lise Klaveness lautstark kritisierten männerbündlerischen Machtstrukturen und Loyalitätsverhältnisse im Weltfußball auf. Klaveness, Präsidentin des norwegischen Fußball-Verbandes, prangerte ein "Jahrhundert der Frauenfeindlichkeit" an, das "wieder einmal die Freude am Spiel, den Stolz der Nationalmannschaft und die bemerkenswerten Leistungen auf dem Spielfeld" überschatte. "Anstatt sich über die Erfolge des Frauenfußballs zu freuen, wird eine altbekannte Geschichte erzählt: die Notwendigkeit, die Spielerinnen und den Sport selbst zu verteidigen."

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