Rumäniens Ministerpräsident durch Misstrauensvotum gestürzt
Süddeutsche Zeitung
Die Abgeordneten stimmen mehrheitlich für eine Absetzung des Liberalen Florin Citu. In Rumänien beginnt damit inmitten einer zunehmend dramatischeren Corona-Lage eine voraussichtlich lange Phase der Instabilität und des Reformstaus.
Das rumänische Parlament hat Ministerpräsidenten Florin Citu nach nur knapp zehn Monaten im Amt durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Der Liberale Citu hatte seit Dezember eine Minderheitsregierung geführt. 281 von insgesamt 466 Abgeordneten und Senatoren stimmten am Dienstag für den Misstrauensantrag der größten Oppositionspartei PSD (Sozialdemokraten). Dafür votierte auch die bis vor vier Wochen mitregierende öko-liberale USR sowie die extrem rechte Kleinpartei AUR. "Die Regierung Citu ist von einer großen Mehrheit des Parlaments - weit über dem erforderlichen Minimum - abgewählt worden", sagte ein Abgeordneter der Opposition, der die Wahlurnen beaufsichtigte.