Rumänien: Der gute Bürgermeister von Neumarkt
DW
Im siebenbürgischen Neumarkt krempelt ein Archäologe und politischer Quereinsteiger seine traditionell ethnisch gespaltene Stadt um - er versöhnt die Volksgruppen und schafft bessere Lebensperspektiven.
An einem sonnigen Montagmorgen betritt der Bürgermeister Zoltan Soos gut gelaunt den Besprechungsraum. Einige Mitglieder des Planungsstabs sind schon da, nach und nach treffen auch die anderen ein, insgesamt fünfzehn Leute aus den Schaltstellen der Stadtverwaltung. Alle begrüßen sich freundschaftlich. Niemand liebedienert, niemand buckelt vor dem Oberhaupt der Stadt. In einem Land, in dessen Behörden und Institutionen peinlich genau auf Hierarchien geachtet wird, vor allem in Gesten und Sprache, will das viel bedeuten. Der Bürgermeister spricht in kollegialem Ton, er wirkt sehr konsens- und teamorientiert. Und er kann gute Nachrichten verkünden an diesem Morgen: Es ist der Stadtverwaltung nach monatelangem Streit gelungen, aus dem Vertrag mit einem kommunalen Müllentsorgungsunternehmen auszusteigen. Die Firma hatte viele Jahre lang zu hohe Abfallmengen und Gebühren berechnet. Nun gibt es einen neuen Dienstleister für die Müllentsorgung. Die Stadt wird künftig etwa 250.000 Euro im Jahr sparen, die bisher illegal abgerechnet wurden. "Das ist das Ende der Müllmafia", sagt der Bürgermeister mit fester Stimme.More Related News