Ruhe nach dem Sturm: Hier werden jetzt die Wildtiere aufgepäppelt
RTL
Nicht nur für uns Menschen hat das Sturmtief Zeynep/Eunice Folgen - sondern auch für die Tierwelt. In Einrichtungen in Belgien kümmert man sich liebevoll.
Sturmtief Zeynep – international bekannt unter dem Namen Eunice – hat in Deutschland und in weiteren Teilen Europas gewütet – mit Organböen von bis zu 160 Stundenkilometern an der Nord- und Ostsee und mehreren Toten sowie Verletzten. Auch über Belgien ist der Sturm am Freitag hinweggefegt. Aber nicht nur für die Menschen hat ein solches Wetterphänomen Folgen – sondern auch für die Tierwelt.
Starke Winde können Vögel beispielsweise verwirren oder sogar dafür sorgen, dass sie abstürzen. Viele Bewohner des Tierreichs suchen zudem in Bäumen Schutz, was jedoch gerade bei solchen Stürmen gefährlich für sie sein kann.
In Belgien kümmern sich im Wildtierzentrum in Ottignies die Mitarbeiter aktuell liebevoll um die Tiere und päppeln sie wieder auf. Der Vizepräsident von "Birds Bay", Bénédicte Maaskant, erklärt bei RTL TVI Belgien, dass Tiere – mitsamt Nestern hoch oben – aus umkippenden Bäumen fallen könnten.
Genau das sei auch dem jungen Eichhörnchen auf dem Foto passiert: Sein Nest habe dem starken Wind nicht mehr standhalten können, sodass das Tier abgestürzt ist und von den Tierrettern vom Boden aufgelesen werden musste. "Ihre Nester sind sehr hoch in den Bäumen. Sie sind röhrenförmig, mit einem Eingang und einem Ausgang. Wenn sie also nicht gut genug fest gemacht sind, oder wenn sich die Tiere nicht gut genug festhalten können oder einfach zu jung sind, dann können sie aus dem Nest fallen." Das Eichhörnchen wurde nach seiner Rettung in die Auffangstation in Creaves gebracht, wo es ihm bereits besser geht.
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In Coutisse, in einer anderen Pflegeeinrichtung für Wildtiere, kümmert sich eine Betreuerin um die Fütterung einer kranken Taube. Auch sie hat unter dem Sturmtief vom Wochenende gelitten: "Bei starken Böen werden sie manchmal gegen Fensterscheiben oder Fahrzeuge geschleudert. Manchmal können sie sich sogar an Ästen aufspießen, wenn es starke Böen gibt", erklärt Juliette Economides, die Leiterin von Creaves d'Andenne.
Bénédicte Maaskant von "Birds Bay" rät dazu, beim Spazieren gehen vorsichtig zu sein und stets die Augen offen zu halten: "Wenn Sie ein verletztes Tier finden, zögern Sie nicht, es zu den darauf spezialisierten Anlaufstellen zu bringen. Je schneller es versorgt wird, desto größer sind die Überlebenschancen."
Man müsse sie unbedingt ins Warme bringen, zum Beispiel in ein Handtuch einwickeln und sie zudem an einen geschützten Ort bringen. Dazu zähle auch, die eigenen Haustiere – falls vorhanden – von den Wildtieren fernzuhalten. Und: "Man sollte nicht versuchen, ihnen etwas zu trinken oder zu essen zu geben." Man dürfe die Tiere aus der Natur nicht einfach mit irgendetwas füttern. (vdü)