Rosenmontag weitgehend ohne Karneval in Sachsen-Anhalt
n-tv
Halle/Köthen (dpa/sa) - Der Rosenmontag hat auch in Sachsen-Anhalt seine unbeschwerte Fröhlichkeit verloren. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten bereits im Vorfeld die Umzüge in Köthen und Halle abgesagt werden. Der Krieg in der Ukraine drücke nun endgültig auf die Stimmung. "Wir feiern im kleinen Rahmen mit einem Fünf-Gänge-Menü im Vereinslokal", sagte der Präsident des Halle-Saalkreis Karneval Verein, Ingo Küßner am Montag. "Außerdem haben wir einige Kindergärten in Halle mit Böllerwagen besucht und Süßigkeiten verteilt." Mit Blick auf dem Sommer lehnte Küßner einen Sommerkarneval entschieden ab. Das habe nichts mit Brauchtum zu tun. "Sommerveranstaltungen in den Vereinen kann es natürlich geben", sagte der Präsident. Möglich sei auch ein Bühnenauftritt auf dem halleschen Laternenfest, falls das Fest Ende August stattfinden sollte. Derzeit hat der Dachverband Halle-Saalkreis den Angaben zufolge in zehn Vereinen rund 1000 Mitglieder.
Auch die Karnevalsgesellschaft "Kukakö" in Köthen wird keinen Sommerkarneval feiern. Laut Senatspräsident Ronald Mormann würde Karneval so beliebig werden. Weihnachten werde ja auch nicht im August gefeiert.
Vor ein paar Tagen hatte der Präsident des Karneval-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Dirk Vater, die Möglichkeit eines Karnevals im Sommer ins Spiel gebracht. Dieses Thema habe sich aber erledigt. "Ich bin gegen Sommerkarneval", sagte Vater der Deutschen Presse-Agentur am Rosenmontag. Es gebe auch keine Überlegungen von Vereinen einen Sommerkarneval zu feiern.
Landesweit gibt es in Sachsen-Anhalt 190 Karnevalsvereine mit insgesamt 17.800 Mitgliedern.