![Rolls-Royce trimmt sich auf Effizienz - Tausende Jobs fallen weg](https://bilder4.n-tv.de/img/incoming/crop24470775/8621325440-cImg_16_9-w1200/412461163.jpg)
Rolls-Royce trimmt sich auf Effizienz - Tausende Jobs fallen weg
n-tv
Die Luftfahrt-Branche steht vor einem Boom. Etliche Betriebe fahren die Produktion hoch. Der Triebwerksbauer Rolls-Royce aber zückt den Rotstift und will jede 20. Stelle streichen. Unklar ist, wie viele der 10.000 Jobs hierzulande wegfallen. Die Gewerkschaft IG Metall ruft bereits nach staatlicher Intervention.
Mitten im Luftfahrt- und Rüstungsboom streicht der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce weitere 2500 seiner 42.000 Arbeitsplätze. Der seit Januar amtierende Vorstandschef Tufan Erginbilic will den Zulieferer für Boeing und Airbus damit auf Rendite trimmen. "Das ist ein weiterer Schritt auf unserem mehrjährigen Weg, um ein leistungs-, wettbewerbs-, widerstandsfähiges und wachsendes Rolls-Royce zu schaffen", sagte er. Wo die Arbeitsplätze gestrichen werden sollen, ließ er offen.
Mehr als ein Viertel der Beschäftigten von Rolls-Royce arbeiten in Deutschland, wo der Konzern die ehemalige MTU Friedrichshafen gekauft hatte. Die IG Metall warf Erginbilic Ideenlosigkeit vor, nannte die Pläne "nicht nachvollziehbar" und kündigte Widerstand dagegen an. "Rolls-Royce erschüttert mit dieser Aktion das letzte verbliebene Vertrauen in das Top-Management", sagte IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner. "Trotz boomender Märkte gelingt es offenbar nicht, das Unternehmen erfolgreich aufzustellen - ganz im Gegensatz zu seinen europäischen Mitbewerbern."
Rolls-Royce beliefert die großen Flugzeugbauer mit Triebwerken etwa für den Airbus A350 und die Boeing 787, hinkt bei der Rendite aber hinter dem großen US-Konkurrenten General Electric her. Der Aufschwung in der Luftfahrt nach der Corona-Krise hatte auch die Rolls-Royce-Aktie beflügelt, die allein in diesem Jahr ihren Kurs mehr als verdoppelt hat. Rolls-Royce fertigt auch Antriebe für Schiffe, U-Boote und Kraftwerke.