Roboter-Sinfonie wird aus Dresden weltweit übertragen
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Maestra ohne Allüren: Die Dresdner Sinfoniker lassen sich erstmals von einem Roboter dirigieren - ein Experiment. "Richtige Dirigenten" soll die Maschine in Zukunft aber nicht ersetzen.
Dresden (dpa/sn) - Die Dresdner Sinfoniker betreten musikalisches Neuland und können dabei weltweit in Augenschein genommen werden. Denn die "Deutsche Welle" streamt das Projekt "Roboter.Sinfonie" am kommenden Sonntag in Ton und Bild, teilte das Orchester mit. Bei dem Konzert lassen sich die Sinfoniker - ein international zusammengesetztes Ensemble für zeitgenössische Musik - von einem Roboter dirigieren.
Genau genommen sind es drei Roboterarme sein, die den Musikern zeigen, wo es lang geht. Mit dem Norweger Magnus Loddgard steht zudem ein Dirigent aus Fleisch und Blut bereit. Nach der Pause überlässt er die Leitung des Konzertes aber gänzlich den Maschinen. Sinfoniker-Intendant Markus Rindt spricht von einer Roboter-Frau. Denn die musikalische Helferin trägt den Namen "MAiRA Pro S".
Dank der Technik vermag die maschinelle Dirigentin etwas, was ein "richtiger" Dirigent nicht kann - etwa bei dem Stück "#kreuzknoten" von Wieland Reissmann. "Zwei ihrer drei Arme leiten das Orchester durch sich überkreuzende Tempi. Ein Teil der Musikerinnen und Musiker beginnt langsam und akzeleriert, während die andere Hälfte retardiert", erklärt Rindt.