
Robert Lewandowski zerfetzt seinen Torfluch
n-tv
Mit 34 Jahren und allen möglichen Rekorden in der Tasche hat Robert Lewandowski nur noch wenig Träume. Einen davon erfüllt er sich im WM-Spiel gegen Saudi-Arabien. Das 2:0 der Polen ist ein wunderbares Fußballspiel, doch außerhalb des Platzes gibt es am Ende einen hässlichen Vorfall.
Robert Lewandowski lag ganz unten. Seine Mitspieler häuften sich über ihn und ließen ihn nicht mehr gehen. Als sie sich schließlich doch erhoben, kam ein zu Tränen gerührter Kapitän der Polen darunter hervor. Der 34-Jährige hatte gerade seinen Torfluch zerfetzt. Mit einem klassischen Lewandowski hatte er sein erstes Tor bei einer Fußball-Weltmeisterschaft geschossen. Es war die Entscheidung beim 2:0 (1:0) seiner Nationalmannschaft gegen Saudi-Arabien. "Träume meiner frühesten Kindheit wurden erfüllt. Es war so bedeutsam und wichtig für mich", sagte er. Es war zutiefst glaubwürdig.
Katars Nachbar hatte beim 2:1 (0:1) gegen Argentinien für eine der größten Sensationen der WM-Geschichte gesorgt. Und einen Nationalfeiertag und tagelange Jubelsendungen auf den saudischen TV-Stationen. Trainer Hervé Renard war vor dem Spiel damit beschäftigt, Gerüchte zu zerstreuen. Die Regierung des Königreichs habe jedem Spieler aus Dankbarkeit einen Rolls Royce geschenkt, hieß es. Renard widersprach. Aber im Königreich war die Weltmeisterschaft zum Greifen nahe. Wer Argentinien schlägt, hat keine Gegner mehr.
Sie waren in einen riesigen Topf Selbstbewusstsein gefallen. Und so traten sie im beinahe ausschließlich von Saudis besetzten Education City Stadium auf. Angepeitscht von wildgewordenen Fans stürmte Saudi-Arabien in den ersten Minuten an, rannte auf alles und jeden, der sich bewegte. Derart aufgepumpt überrumpelten sie Polen. Die konnten sich bei Keeper Wojciech Szczesny, dem Spieler des Spiels, bedanken. In der 13. Minuten berührte er einen Schuss von Mohammed Kanno entscheidend.

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