RKI: Software-Problem bei Fallzahlenübermittlung
n-tv
Viele der rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland arbeiten bei der Übermittlung der Fallzahlen mit dem gleichen System. Die Software soll aber wenig benutzerfreundlich und fehleranfällig sein. Durch den so entstehenden Meldestau könnten die Inzidenzen vielleicht höher sein als angegeben.
Seit Tagen melden Städte und Kreise Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen. Bei der von Gesundheitsämtern genutzten Software sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) Verbesserungen erforderlich. Es gehe "neben der Behebung von aktuellen Problemen in der Software auch um Verbesserungen der Benutzerführung, damit Vorgänge einfacher und schneller bearbeitet werden können", teilte eine RKI-Sprecherin mit. Darüber hinaus gehe es "um technische Ertüchtigungen, damit die großen Datenmengen insgesamt bewältigt werden können".
Das RKI sei in engem Austausch mit den Gesundheitsämtern und unterstützte sie. Mitarbeiter in etlichen Gesundheitsämtern hatten sich in den vergangenen Wochen beschwert, dass "SurvNet" zum Teil so langsam auf Eingaben reagiere, sodass die Software oft unbrauchbar sei. Außerdem stürze sie häufig ab.
Das SurvNet-System wird von vielen der rund 400 Gesundheitsämter verwendet, um ihre Daten an 16 Landesgesundheitsämter zu übermitteln. Dort werden die Daten noch einmal aufbereitet, bevor sie dann an das RKI gehen. Die RKI-Sprecherin betonte, das Institut habe den Überblick über die übermittelten Fälle, könne jedoch "keinen systematischen Überblick darüber geben, wie viele Meldungen in den Gesundheitsämtern nicht zeitnah verarbeitet werden können". Es sei dem RKI bekannt, dass es aufgrund der sehr hohen Anzahl der Meldungen in den Ämtern zu einem Rückstau komme. Dies sei auch in den Ämtern ohne eventuelle Softwareprobleme der Fall.