RKI-Chef Wieler: "Schluss mit Laissez-faire"
ZDF
Die Corona-Inzidenz in Deutschland steigt weiter: RKI-Chef Wieler fordert im ZDF nachdrücklich: "Jetzt muss Schluss sein mit Laissez-faire".
Mehr als 100.000 am Wochenende gemeldete Neuinfektionen, Streit über Lieferbegrenzungen beim Impfstoff und verschärfte Gegenmaßnahmen - einen Monat vor Weihnachten bleibt Corona das alles bestimmende Thema. Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts, fordert im heute journal umfangreiche Kontaktbeschränkungen: Es müsse nun Schluss sein mit dem "Laissez-faire". Wieler erklärt...
"Wir müssen zwei Dinge tun: Das eine, was wirklich sehr wichtig ist, durch Kontakbeschränkungen dafür sorgen, dass nicht noch mehr Menschen sich anstecken, das heißt, die Inzidenzen steigen. Und das zweite was wir machen müssen ist, wir müssen dafür Sorge tragen, dass wir soviele Menschen wie möglich zum Impfen bewegen und diejenigen, die eine vollstänidge Grundimmunisierung haben, boostern." Wieler betont, dass solle man alles ohne Hektik tun und bittet dabei um weniger scharfe Worte, sondern um "verbales Abrüsten".
"Es gibt die klare Überlegung, dass, wenn man die Kontakte sehr stark einschränkt, so weit es geht, dass man dann den stärksten Effekt hat." Diese Maßnahmen würden gerade in Teilen von Österreich und Bayern angewendet und würden sehr stark von der regionalen Situiation abhängen. Dennoch: "Bezogen auf das Infektionsgeschenen hat man so die stärkste Wirkung". Wichtig sei, dass jeder alle Kontakte einschränkt, soweit es eben möglich sei. In allen Bundesländern.