Risiko durch Duftstoffe für Asthmatiker
DW
Parfum, Duschgel, Waschmittel oder Lufterfrischer - Düfte sind überall. Was die einen angenehm finden, kann für Asthmatiker ein echtes Problem sein und Asthma-Anfälle auslösen.
Überall sind wir von Gerüchen umgeben - sowohl von schönen als auch von üblen. Manchmal merken wir es nicht einmal, aber unsere Nase ist permanent in Aktion. Welche Duftstoffe heftige Reaktionen auslösen ist äußerst individuell. Es können Cremes oder Shampoo sein, Reinigungsmittel oder Parfum, genauso wie etwa Zitrusfrüchte.
Die lange Liste möglicher Auslöser macht es nahezu unmöglich, den Stoff zu finden, der beispielsweise Asthma verschlimmert oder einen Asthmaanfall auslöst. Die Suche nach der Ursache gleicht einer Sisyphosarbeit, da zu den natürlichen Duftstoffen immer mehr künstliche Stoffe kommen, die beispielsweise entwickelt werden, um Räume zu beduften. Vor allem Menschen mit Asthma leiden darunter.
Düfte sind nicht immer so stark, dass wir sie eindeutig wahrnehmen und sie entsprechend vermeiden könnten. Wir nehmen sie oft unbewusst auf. Aber alle wirken auf unser Gehirn ein. Die Industrie macht sich das schon seit langem zunutze. In Supermärkten werden Duftstoffe gezielt eingesetzt, um das Kaufverhalten zu beeinflussen.
Der Duft nach Zitrusfrüchten etwa wirkt erfrischend und belebend und animiert viele Kunden dazu, sich vielleicht länger als ursprünglich gedacht in einem Geschäft aufzuhalten und einzukaufen. Dass ihr Verhalten unter Umständen auf Duftstoffe zurückgeführt werden kann, ist wahrscheinlich den wenigsten bewusst. Asthmatiker haben es da besonders schwer.
Bei ihnen sind meist die unteren Schleimhäute entzündet. Diese kleiden Bronchien und Luftröhre aus. Sie produzieren Schleim, der Schadstoffe wie Staub abfängt und ihn gar nicht erst in den Körper lässt. Duftstoffe können die Schleimhäute derart reizen, dass Atembeschwerden schlimmer werden oder sogar einen gefährlichen Asthmaanfall auslösen.