Rio sagt wegen Omikron Silvesterparty ab
DW
Auch andere Länder reagieren auf die neue Corona-Variante. Wer auf Mallorca feiern oder in Frankreich Ski fahren will, muss sich auf Beschränkungen einstellen.
Die traditionelle Silvesterparty am Copacabana-Strand von Rio de Janeiro fällt in diesem Jahr aus. Hintergrund ist die neue Omikron-Variante des Coronavirus. Bürgermeister Eduardo Paes erklärte auf Twitter, wissenschaftliche Berater hätten zwar unterschiedliche Empfehlungen abgegeben. Er werde sich aber immer für die strengere Alternative entscheiden.
In der brasilianischen Millionenmetropole läuten normalerweise rund drei Millionen Menschen am Strand mit Musik und Feuerwerk das neue Jahr ein. Neben Rio haben auch die meisten anderen Regionalhauptstädte, darunter São Paulo, ihre offiziellen Silvesterfeiern gestrichen. Bereits vor zwölf Monaten war die Neujahrsparty an der Copacabana wegen der Corona-Pandemie untersagt worden. Brasilien, das 210 Millionen Einwohner hat, verzeichnet nach den USA die weltweit höchste Zahl an Corona-Todesfällen. Nach offiziellen Zahlen starben rund 615.000 Menschen an oder mit dem Virus.
Auch in anderen Teilen der Welt reagieren die Behörden auf die Omikron-Variante. Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca können nur noch Menschen mit einer COVID-19-Impfung, Genesene oder negativ Getestete ausgehen und feiern. Für den Besuch von Bars, Restaurants und anderen Einrichtungen mit einer Kapazität von mehr als 50 Personen muss von diesem Samstag an ein entsprechender Nachweis vorgelegt werden. Die Vorschrift, die bisher nur in Diskotheken, Nachtclubs und Seniorenheimen griff, soll bis Ende Januar gelten - sowohl in Innenräumen wie auch auf überdachten Terrassen. Bei Vergehen drohen sechsstellige Geldstrafen.
Auch im Nachbarland Frankreich gelten von diesem Wochenende an wieder Verschärfungen. So müssen Wintersportler in den Ski-Stationen ihre Impfung, Genesung oder einen negativen Test mit dem sogenannten Corona-Pass nachweisen. In Seilbahnen und Warteschlangen besteht Maskenpflicht. In dem an das Saarland angrenzenden Département Moselle haben alle Erwachsenen in Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern auch im Freien einen Mund-und-Nasen-Schutz zu tragen, etwa auf Festen und Märkten. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen innerhalb einer Woche liegt im Landesdurchschnitt über 300.
Für Diskussionen sorgt unterdessen der Ansturm auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg, da sich die Corona-Lage im Elsass rapide verschlechtert. Mehrere Kliniken dort haben bereits Notfallpläne aktiviert. Die Regierung in Paris berät am Montag über den weiteren Kurs in der Pandemie. Erwartet werden Beschränkungen für Großveranstaltungen wie Fußballspiele und möglicherweise auch Kapazitätsbeschränkungen, etwa in Kinos oder Restaurants. Einen erneuten Lockdown, der in Frankreich mit drastischen Ausgangsbeschränkungen verbunden war, will die Regierung nach eigener Aussage verhindern.