
Riesiges Kalibergwerk wird mit Salzwasser geflutet
n-tv
Es geht um so viel Wasser wie das Steinhuder Meer beinhaltet: Das stillgelegte Kalibergwerk Sigmundshall in Wunstorf wird in den nächsten Jahren geflutet. Das soll die Stabilität verbessern. Doch Umweltschützer sehen darin auch eine Gefahr.
Wunstorf (dpa/lni) - Das frühere Kalibergwerk Sigmundshall in Wunstorf, ein imposanter Blickfänger am Steinhuder Meer, wird in den kommenden Jahren mit großen Mengen an Salzwasser geflutet. Von Anfang September bis Ende 2021 hat das Bergbau-Unternehmen K+S bereits rund 300 000 Kubikmeter Salzwasser aus dem Werk Werra, an der Grenze von Thüringen und Hessen, per Bahn nach Wunstorf gebracht. In den kommenden 20 Jahren geht es weiter: Insgesamt soll ein Hohlraum von etwa 37 Millionen Kubikmetern mit Wasser gefüllt werden - die Genehmigung läuft K+S zufolge sogar auf 42 Millionen Kubikmeter. Das entspricht ziemlich genau dem Volumen des Steinhuder Meers.
Das Unternehmen begründet den Schritt damit, dass die Flutung das Ende 2018 stillgelegte Werk stabilisiere. Das entspreche dem Abschlussbetriebsplan und sei in Niedersachsen vorgeschrieben. Außerdem wird K+S so Salzwasser aus seinem Werk Werra los, nachdem die Versenkung im Untergrund zu Jahresende 2021 eingestellt wurde.
Umweltschützer haben jedoch Bedenken. So bezweifelt der Naturschutzbund (Nabu), dass die Flutung von Kalibergwerken deren Stabilität verbessert. Sinnvoller sei es, den Abraum von der Halde einzulagern. Außerdem werde das Salzwasser mit der Zeit wieder ausgepresst, sodass Versalzungsfahnen entstünden. Im Fall des Werks Sigmundshall zeigten diese in Richtung der Naturschutzgebiete Steinhuder Meer und Leineauen. Die weitere Ausdehnung sei zwar noch unklar. "Wir sehen jedoch darin eine konstante erhebliche Gefahr, die zumindest beobachtet werden muss, um bei weiterer Ausdehnung der Salzfahne die Einleitung sofort zu stoppen", erklärt der Nabu.
