Rheinmetall profitiert vom Krieg in der Ukraine
n-tv
Vor dem Hintergrund steigender Verteidigungsausgaben in Deutschland und anderen Ländern ist der Rüstungskonzern Rheinmetall auf Wachstumskurs. Wegen Russlands Einmarsch in der Ukraine haben mehrere EU-Länder angekündigt, ihre Wehr-Etats aufzustocken.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges rechnet der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall schon in diesem Jahr mit einem kräftigen Umsatzplus. Bisher habe man bei militärischen Gütern für 2022 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Umsatzplus von 10 Prozent gerechnet. Nun gehe man von 20 Prozent aus, sagte Konzernchef Armin Papperger. Aus dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro, das die Bundesregierung zur Ertüchtigung der Bundeswehr bereitstellen will, werde Rheinmetall schon in diesem Jahr erste Umsätze erzielen. Es lägen schon "erhebliche Anfragen" aus Deutschland vor.
Nach dem Beginn des Ukraine-Krieges bot Rheinmetall dem Bund ein langfristiges, 42 Milliarden Euro schweres Produktpaket an. Es geht um Panzer, Munition, Militär-Lastwagen und andere Güter. Rheinmetall macht grob gesagt zwei Drittel seines Umsatzes mit Rüstungsgütern, produziert werden unter anderem auch Flugabwehrsysteme. Ein Drittel des Geschäfts erwirtschaftet die Firma aber auch als Autozulieferer.
Papperger stellte auch die Jahreszahlen des Konzerns vor, der schon seit langem auf Wachstumskurs ist und dabei bisher vor allem von Auslandsaufträgen profitiert. So hat Rheinmetall Schützenpanzer an Ungarn verkauft. 2021 stieg der Konzernumsatz um 4,7 Prozent auf 5,7 Milliarden. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg etwa um die Hälfte auf 608 Millionen Euro. Der Nettogewinn schnellte von einer Million Euro auf 332 Millionen Euro in die Höhe. Die Firma mit Sitz in Düsseldorf hat große Produktionsstätten für militärische Güter in Unterlüß (Niedersachsen/2090 Mitarbeiter), Bremen (1910 Mitarbeiter), Kassel (1130) und Kiel (680). Weltweit hat Rheinmetall rund 24 000 Beschäftigte.
Die CSU will offenbar den Stahlkonzernen beispringen und hält in einer Beschlussvorlage für ihre Winterklausur fest: Der "Irrweg des grün produzierten Stahls" soll beendet werden. Die Konzerne sehen dies jedoch anders. Die Zukunft müsse dem grünen Stahl gehören, heißt es etwa bei Thyssenkrupp Steel.