
Rheinland-Pfalz beschließt Sofortprogramm zum Gassparen
n-tv
Weniger Beleuchtung und kein Warmwasser im Sommer - in den Gebäuden des Landes soll das Energie-Sparen sofort beginnen. Auch die Kommunen sind dabei. "Das wird nicht ohne Aufschrei gehen", erwartet der Landauer OB.
Mainz (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz will den Gasverbrauch im Land um 15 Prozent verringern. Die Landesregierung stellte am Mittwoch ein Sofortprogramm mit Sparmaßnahmen für Landesverwaltung und Kommunen vor. Dies entspreche dem am Mittwoch vorgestellten Notfallplan der EU, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einem Spitzengespräch zur Energiesicherheit mit Gewerkschaften, Wirtschafts- und Wohlfahrtsverbänden. Den Appell zum Gassparen richtete die Runde aber an alle.
In der jetzigen unsicheren Situation sei die Devise, "das Beste zu hoffen und sich auf das Schlimmste vorzubereiten", sagte die Regierungschefin. Sie sprach sich für eine zielgerichtete Unterstützung für Haushalte mit geringen Einkommen aus. Dies werde jetzt auf Bundesebene diskutiert. Im Anschluss an ein Gespräch der Landesregierung mit dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sagte Dreyer, niemand müsse Angst haben, dass Gas in Privathaushalten abgeschaltet werde.
"Uns steht ein harter Herbst und Winter bevor", sagte Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder (Grüne). Um das Einsparziel zu erreichen, werde das Warmwasser in den Liegenschaften der Landesverwaltung in den Sommermonaten abgestellt, ebenso die Heizung. In den übrigen Monaten sollten automatische Abschaltungen aktiviert werden. Bei Kühlungen im Sommer werde die Raumtemperatur von 22 auf 26 Grad erhöht. Beleuchtungen in Innenräumen wie Außenanlagen sollten nach Möglichkeit abgeschaltet werden. "Das werden wir sofort machen", sagte Eder und kündigte einen Leitfaden der Energieagentur für die Energieeinsparung an.
