Reul nennt in Innenausschuss Details zu Polizeischüssen
n-tv
Ohne Licht fährt ein 19-Jähriger in der Nacht durch Herford. Eine Zivilstreife der Polizei wird auf ihn aufmerksam. Es folgt eine Verfolgungsfahrt durch Ostwestfalen bis in den Kreis Lippe. Am Ende fallen Schüsse - die werden zum Thema im NRW-Landtag.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Zu den Schüssen von sechs Polizisten auf einen 19-jährigen Autofahrer in Bad Salzuflen hat Nordrhein-Westfalens Innenminister weitere Details berichtet. Auf Antrag der SPD-Fraktion war am Mittwoch der Innenausschuss im Landtag zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Herbert Reul (CDU) schilderte Einzelheiten zu einer Verfolgungsfahrt, die in Herford begann.
Dort war am 3. Juni in der Nacht einer Zivilstreife der Polizei ein Auto ohne eingeschaltetes Licht aufgefallen. Der Fahrer reagierte nicht auf die Aufforderung, zu stoppen. Anschließend flüchtete der 19-Jährige, der keinen Führerschein hatte, mit anfangs 160 Stundenkilometer durch eine Ortschaft und bis zu 200 Stundenkilometern über eine Landstraße. Die Leitstelle der Polizei schickte Streifenwagen zur Unterstützung.
Laut Reul endete die Flucht dann in einer Sackgasse in Bad Salzuflen. Dort wendete der Fahrer sein Fahrzeug. Die Beamten stiegen aus und forderten den Fahrer auf, auszusteigen. Doch der 19-Jährige gab Gas und fuhr auf zwei Beamte zu, die sich mit Sprüngen zur Seite retten mussten. In dem Moment fielen laut den bisherigen Ermittlungen die ersten Schüsse. Am Ende hatten vier Polizistinnen und zwei Polizisten laut Reul 34 Schüsse abgegeben. Dabei wurde der Fahrer verletzt.