Reuß-Verteidiger wollen Putin und Obama vorladen
n-tv
Neue Dokumente aus Büro und Haus von Prinz Reuß werfen Schlaglichter auf die krude Gedankenwelt der "Reichsbürger"-Verschwörer. Skurril agiert auch die Verteidigung: Anwälte der mutmaßlichen verhinderten Umstürzler bringen die Vorladung von Wladimir Putin und Barack Obama ins Spiel.
Briefe nach Russland, Sitzungsprotokolle, Fantasieausweise: Im Terrorprozess um die mutmaßliche "Reichsbürger"-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß stehen aktuell Dokumente im Blickpunkt, die im Büro und Haus des Hauptbeschuldigten sichergestellt wurden. Weil es in einigen davon um Kontakte nach Russland geht, schlugen Verteidiger dem Gericht vor, Präsident Wladimir Putin als Zeuge zu laden.
Im eigens für diesen Prozess errichteten Gerichtsgebäude des Oberlandesgerichts in Frankfurt-Sossenheim verlas der Vorsitzende unter anderem einen Brief an Reuß, in dem dieser als "künftiges Staatsoberhaupt" tituliert wird, unterzeichnet von "Ihr Diener". Gefunden wurde auch der Vordruck eines "vorläufigen Staatsangehörigkeitsausweises", ausgestellt in Frakturschrift auf Basis eines Gesetzes von 1913, unterzeichnet von einer "staatlichen Wahlkommission Reuß" und ein "Ausweis", der es der Polizei untersagt, ihn festzunehmen.