Rettungsschiff "Sea-Watch 3" darf auf Sizilien anlegen
DW
Innerhalb weniger Tage hatte das deutsche Schiff im Mittelmeer Hunderte Migranten aus Seenot gerettet. Nach einer Woche auf See wurde ihm nun von den italienischen Behörden das Einlaufen in einen Hafen genehmigt.
Nach tagelanger Wartezeit wurde der "Sea-Watch 3" nun doch ein sicherer Hafen zugewiesen. Das deutsche Rettungsschiff mit 440 Migrantinnen und Migranten an Bord kann den sizilianischen Hafen Pozzallo anlaufen. Das teilte die in Berlin ansässige Betreiberorganisation auf Twitter mit. Der Bürgermeister des im Süden der Insel gelegenen Ortes bestätigte die Informationen laut italienischen Medien.
Die "Sea-Watch 3" hatte in den vergangenen Tagen in mehreren Aktionen Hunderte Menschen aus Seenot gerettet. Einige Migranten wurden von den Behörden aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands bereits von Bord geholt. Wegen schlechten Wetters kreuzte das Schiff zuletzt schon vor der sizilianischen Küste.
Erst am Donnerstag schickte die Besatzung einen weiteren Appell an Italien: An Bord seien mehr als 200 Kinder, davon 167 ohne Eltern oder Begleiter. Sie alle seien in Libyen mit kleinen Booten in See gestochen, viele kämen aus Ländern südlich der Sahara.
Trotz des jahreszeitlich bedingten schlechten Wetters auf dem Mittelmeer sind in diesem Jahr ungewöhnlich viele Migranten in Italien gelandet. Bereits am Dienstag brachte die "Geo Barents" der Organisation Ärzte ohne Grenzen im sizilianischen Hafen Augusta mehr als 550 Menschen an Land. Manche der Flüchtlinge hatten fast zwei Wochen an Bord des Rettungsschiffs ausharren müssen, darunter eine im achten Monat schwangere Frau und mehrere Kinder ohne Begleitung.
djo/gri (dpa, epd, kna)