Retterin in der Not: Wie eine Fremde Melissa Albins Hautkrebs entdeckt
RTL
Trotz ihrer hellen Haut, den vielen Sommersprossen und Muttermalen geht die 37-Jährige nicht zu Hautuntersuchungen. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte.
Letztes Jahr im Sommer war Melissa Albin aus Ohio (USA) mit ihren Kindern in einem Park in der Nähe ihres Hauses und verbrachte dort einen tollen Tag. Bis plötzlich eine völlig fremde Frau zu ihr kommt und sie auf ihren Leberfleck aufmerksam macht. Ein Tag, der alles verändern sollte und Melissa das Leben rettete.
Die 37-jährige Melissa Albin hat helle Haut, blonde Haare, viele Sommersprossen und ist gerne in der Sonne. Für Sonnenbrand und Co. ist sie dementsprechend anfälliger als dunklere Hauttypen. Wegen ihrer vielen Muttermale hatte ihr Hausarzt ihr bereits geraten, ihre Haut regelmäßig untersuchen zu lassen. Aber: Weil sie nie etwas Verdächtiges entdecken konnte, befolgte sie den Rat des Mediziners nicht. Gegenüber dem US-amerikanischen Nachrichtensender "TODAY" hat Albin außerdem erzählt, dass es in ihrer Familie keinerlei Hautkrebs-Erkrankungen gab und sie sich daher wenig sorgte. Ein fataler Fehler, wie sich später herausstellen sollte.
Denn: Es gab da einen Leberfleck auf ihrer Armrückseite, der doch ein wenig mehr Aufmerksamkeit gebraucht hätte. Doch die 37-Jährige entdeckte ihn nicht – bis schließlich jemand anderes sie darauf aufmerksam machte. Eine Fremde, die Albin im Park auf das Muttermal ansprach, sagte zu ihr: "Es tut mir wirklich leid, wenn das jetzt komisch ist, aber ich habe mir den Leberfleck auf der Rückseite Ihres Arms angesehen und ich frage mich, ob Sie ihn jemals untersuchen lassen haben. Ich bin Dermatologin und für mich sieht es sehr besorgniserregend aus. Ich denke, Sie sollten das Ganze so schnell wie möglich untersuchen lassen."
Diese Begegnung war genau das, was Melissa Albin brauchte, sich endlich zum Arzt zu bewegen, damit dieser sich den verdächtigen Leberfleck – und alle anderen – genauer ansehen konnte. "Ich danke Gott jeden Tag für", so die 37-Jährige im "TODAY"-Interview. "Dass eine völlig fremde Person so besorgt ist und sich die Zeit nimmt, etwas zu sagen, hat mir klar gemacht, wie ernst die Sache ist. Wenn sie nichts gesagt hätte, hätte ich es vermutlich weiter aufgeschoben. Es hätte schlimm ausgehen können."
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Dr. Philip Bernard, ein Arzt der Cleveland Clinic, untersuchte Albin schließlich im September 2021. Und auch er ist der Fremden dankbar und bezeichnete sie als "Retterin": "Manchmal haben die Leute Angst, einen völlig Fremden anzusprechen und so etwas zu sagen. Die Frau war sehr mutig, das zu tun." Und es hat sich gelohnt: Das Muttermal war dunkelbraun, etwa so groß wie ein Pfennig und hatte eine ovale Form. Bernard entfernte es und was kam bei der Biopsie raus? Es handelte sich tatsächlich um ein Melanom, der tödlichsten Form von Hautkrebs.
Allerdings war es erst in Stadium 1, weil es früh erkannt wurde und noch nicht gestreut hatte. Dennoch wurde Albin an einen Hautkrebschirurgen verwiesen, der im November weiteres Gewebe aus ihrem Arm entfernte, um wirklich sicherzugehen, dass alle Hautkrebszellen verschwunden waren. In den nächsten Jahren muss sich die Mutter alle drei Monate einer dermatologischen Kontrolle unterziehen.
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