Reporter ohne Grenzen: Immer mehr Journalisten willkürlich inhaftiert
DW
2021 gab es weniger Morde an Journalisten, doch Medienschaffende landen viel häufiger im Gefängnis - vor allem in China, Belarus und Myanmar. Das steht im neuen Jahresbericht der Organisation "Reporter ohne Grenzen".
Es sind keine guten, es sind bedrohliche Zeiten für Journalistinnen und Journalisten fast überall auf der Welt: Autoritäre Regime wie die in Belarus, in China oder in Myanmar gehen immer ungezügelter gegen die Demokratie-Bewegungen in ihren Ländern vor.
In den westlichen Demokratien, in Europa und in den USA, bedrohen Populisten und Verschwörungs-Theoretiker die freie Berichterstattung, gerade in Zeiten der Corona-Pandemie. Gründe genug für die Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RoG), in ihrer aktuellen Jahresbilanz der Pressefreiheit Alarm zu schlagen. Fazit des Jahresberichts: Immer mehr Medien-Schaffende werden wegen der Ausübung ihres Berufs willkürlich verhaftet.
Die Zahl der Medien-Schaffenden, die 2021 in Ausübung ihres Berufes ermordet wurden, ist mit 46 die geringste seit vielen Jahren. Als Grund dafür nennt RoG, dass regionale Konflikte wie die in Syrien, im Irak und im Jemen sich zuletzt eher beruhigt haben.
RoG-Vorstandsmitglied Katja Gloger ergänzt: "Die gefährlichsten Länder sind erneut Mexiko mit sieben und Afghanistan mit sechs getöteten Journalistinnen und Journalisten. Im Jemen und in Indien wurden 2021 jeweils vier Medienschaffende getötet."
65 Journalisten gelten als entführt, die meisten wurden in Syrien, dem Irak und dem Jemen verschleppt.