Renten in Deutschland: Hände weg von der Altersgrenze
Frankfurter Rundschau
Wer die Regelaltersgrenze für die Rente erhöht, behandelt viele Betroffene ungerecht. Nicht alle Beschäftigten können bis zum Renteneintritt arbeiten.
Dass bei wachsender Beitragslast die Altersgrenzen in der Rentenversicherung erhöht werden könnten, um die Renten zu finanzieren, leuchtet auf den ersten Blick ein. Wenn die Menschen länger leben und auch länger gesund bleiben, müsste es doch möglich sein, dass alle ein oder zwei Jahre länger arbeiten – so scheint es. Genau das ist aber ein Kurzschluss. Trotz des Anstiegs der allgemeinen Lebenserwartung und des im Schnitt besseren Gesundheitszustandes wird es immer einen gewissen Anteil von Menschen geben, die gesundheitsbedingt nicht bis zur Altersgrenze arbeiten können. Dieser Anteil aber wird – und das ist der entscheidende Punkt – zwangsläufig immer größer, je weiter das Renenalter hinausgeschoben wird. Von steigender Lebenserwartung und allgemeiner Verbesserung des Gesundheitszustandes profitieren also nicht alle Beschäftigten im gleichen Maß. Vielmehr zeigen die empirischen Befunde, dass der Gesundheitszustand und die Fähigkeit bis zur Altersgrenze oder gar darüber hinaus zu arbeiten und auch im fortgeschrittenen Alter einen neuen Arbeitsplatz zu finden, eng mit dem sozialen Status, dem Bildungsniveau, den Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt mit dem Einkommen korreliert sind.More Related News