
Reiter zurückhaltend für Oktoberfest
n-tv
München (dpa/lby) - Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) blickt nicht zuletzt angesichts des Krieges in der Ukraine zurückhaltend auf ein mögliches Oktoberfest in diesem Jahr. "Ich muss schon schauen, was in dieser Welt passiert und es gibt dann auch übergeordnete Gründe, die noch wichtiger sind, als ein Volksfest abzuhalten", sagte Reiter am Mittwoch dem Radiosender Gong 96.3.
Der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) sagte hingegen der Deutschen Presse-Agentur, das Oktoberfest sei ein bayerisches Kulturfest. Dieses abzusagen lasse Kremlchef Wladimir Putin "genau das Ziel erreichen, das er haben will: Dass unsere westliche Kultur beeinträchtigt wird", sagte Baumgärtner. "Ich glaube, dass niemand den Ukraine-Krieg vergisst. Es ist aber Zeit, den Menschen eine Perspektive und Freude zu geben."
Das Volksfest war zweimal wegen der Pandemie abgesagt worden. Die Entscheidung über die Wiesn 2022 soll in wenigen Wochen fallen.
Welche Corona-Maßnahmen auf der Wiesn gelten könnten, ist offen. In Vorbereitung sei eine App, mit der sich digital der Geimpft- und Genesenen-Status erfassen lasse, sagte Baumgärtner. Ob das Fest aber unter der 2G-Regel stattfinden soll, ist nicht entschieden. "Ein Oktoberfest ohne Beschränkungen kann ich mir derzeit nicht vorstellen", sagte Reiter in dem Radio-Interview.