Reichsbürger sollen sich als Staatsanwälte ausgegeben haben
n-tv
Sie sollen sich in E-Mails oder Faxen als Staatsanwälte ausgegeben haben. Bei sechs Reichsbürgern in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen rückt die Polizei mit Spezialkräften an, um Razzien durchzuführen. Dabei finden sie auch verbotene Stichwaffen und Drogen.
Polizisten sind in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zu Durchsuchungen bei sechs mutmaßlichen Angehörigen der Reichsbürgerszene angerückt, die sich illegalerweise als Staatsanwälte ausgegeben haben sollen. Nach Angaben der Polizei im niedersächsischen Nienburg waren an den Razzien bei den Beschuldigten im Alter von 56 bis 67 Jahren aus Sicherheitsgründen auch Spezialkräfte beteiligt. Es ging dabei um die Sicherung von Beweismitteln.
Festnahmen gab es laut Polizei nicht. Die Durchsuchungen fanden in Rinteln in Niedersachsen sowie in Vlotho, Porta Westfalica, Herford, Detmold und Bielefeld in Nordrhein-Westfalen unmittelbar an der Grenze zwischen beiden Bundesländern statt. Die Beschuldigten sollen sich demnach in E-Mails oder Faxschreiben als Staatsanwälte ausgegeben haben. Die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Bückeburg ermittelt deshalb wegen Missbrauchs von Titeln.
Nach Angaben der Ermittler wurden bei den sechs Razzien am Donnerstagmorgen verfahrensrelevante Beweismittel wie gefälschte Ausweise und Datenträger beschlagnahmt. Daneben wurden auch verbotene Stichwaffen, Schlagringe und Elektroschockgeräte sowie mutmaßliche Drogen gefunden. In diesen Fällen würden gegebenenfalls zusätzliche Strafverfahren eingeleitet, hieß es.